Zwei Tage nach der Pipeline-Explosion mit mehreren hundert Toten in der nigerianischen Wirtschaftsmetropole Lagos werden noch immer Menschen vermisst.
Das Rote Kreuz hat am Donnerstag eine Liste von zunächst 70 Vermissten veröffentlicht. Die Zahl könnte sich noch erhöhen, sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation.
Bei der Explosion in der Nacht zum Dienstag waren in einem dicht besiedelten Vorort von Lagos hunderte Menschen ums Leben gekommen. Ein Sprecher von Staatspräsident Olusegun Obasanjo hatte die Zahl von mehr als 1.000 Toten genannt, Rettungskräfte sprachen von mehr als 269 Opfern. Nach Berichten von Augenzeugen hatten zwei Diebesbanden nacheinander dieselbe Leitung angebohrt.
Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden desinfizierten die Unglücksstelle in der Wirtschaftsmetropole Lagos am Mittwoch mit Chemikalien. Die großenteils bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Leichen der Opfer des Unglücks im Stadtviertel Abule Egba waren zwar bereits abtransportiert, doch noch immer war der Umkreis mit Leichenteilen übersät, wie ein AFP-Reporter berichtete.
Desinfizieren
Wichtigstes Ziel sei es nun, die Umgebung zu
desinfizieren, damit sich durch die verwesenden Körperteile keine
Krankheiten ausbreiteten, sagte ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung. Bei
dem Unglück waren am Dienstag nach Angaben des Roten Kreuzes mindestens 200
Menschen ums Leben gekommen.
Illegal Öl abgezapft
Die meisten Opfer waren Anwohner, die
an einem von professionellen Öldieben gebohrten Leck in der Pipeline illegal
Öl abgezapft hatten.