Schiff aus Ukraine
Piraten kapern Frachter mit 30 Panzern vor Somalia
26.09.2008
Es sind die gefährlichsten Gewässer der Welt: Vor Somalia haben Seeräuber ein Schiff in ihre Gewalt gebracht. An Bord sind 30 Panzer.
Piraten haben vor der somalischen Küste ein ukrainisches Frachtschiff in ihre Gewalt gebracht, wie das Außenministerium in Kiew am Donnerstag mitteilte. Der Frachter "Faina" soll 30 T-72-Panzer und Ersatzteile geladen haben, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf "informierte Quellen". Die ukrainische Regierung machte keine Angaben über die Fracht. Man gehe den Berichten über die Ladung des Schiffs nach, hieß es.
21 Personen an Bord
An Bord des unter der Flagge von Belize
fahrenden Schiffes befinden sich dem Außenministerium und der ukrainischen
Reederei Tomax Team zufolge 21 Personen. Der Kapitän habe per Funk
berichtet, dass drei Boote mit Bewaffneten sich der "Faina"
genähert hätten, dann sei der Kontakt abgebrochen, erklärte das
Außenministerium in Kiew. Nach kenianischen Behördenangaben befand sich der
Frachter auf dem Weg vom Baltikum in die kenianische Hafenstadt Mombasa.
Gefährlichste Gewässer der Welt
Die somalischen
Gewässer gelten als die gefährlichsten der Welt. Heuer hat es laut der
Internationalen Seefahrtsbehörde (IMB) bereits 50 Piratenangriffe vor
Somalia gegeben, die meisten im Golf von Aden, der das Rote Meer mit dem
Indischen Ozean verbindet. Der Golf von Aden ist eine der meistbefahrenen
Schifffahrtstraßen der Welt - jährlich benutzen rund 20.000 Schiffe die
Passage. Erst in der vergangenen Woche hatten Piraten in der Region ein
griechisches Frachtschiff mit Raketen angegriffen und in ihre Gewalt
gebracht. Im Sommer waren zwei deutsche Segler vor der Küste Somalias
entführt und wochenlang festgehalten worden.
Moskau schickt Kriegsschiff
Nach der Kaperung des ukrainischen
Frachters hat die russische Marine ein Kriegsschiff entsandt. Wie die Marine
am Freitag in Moskau mitteilte, ist das Schiff in die Gewässer vor Somalia
unterwegs.