Schweiz

Polizei hält sich bei Kunstraub weiter bedeckt

20.02.2008

Zwei der vier geraubten Bilder sind wieder aufgetaucht. Es gingen zahlreiche Hinweise ein. Die Bührle-Sammlung bleibt vorübergehend geschlossen.

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Die Zürcher Stadtpolizei hält sich bedeckt: Aus ermittlungstaktischen Gründen gibt sie kaum Auskunft über den Stand der Suche nach den beiden noch vermissten Bildern aus der Sammlung Bührle. Derweil laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Nach dem Wiederauftauchen von zwei der vier aus der Sammlung geraubten Bilder geht die Stadtpolizei weiterhin zahlreichen Hinweisen aus dem In- und Ausland nach.

Auch zum Wagen, in dem am Montag ein Mann die beiden Bilder der Bührle-Sammlung entdeckt hatte, will sich die Polizei nicht weiter äußern. So werde man, "selbst wenn wir es wüssten", nicht bekanntgeben, wie lange der weiße Wagen bereits auf dem Parkplatz der Klinik Burghölzli stand, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.

Gemälde in gutem Zustand
Der Direktor der Sammlung, Lukas Gloor, überzeugte sich persönlich, dass es sich bei den gefundenen Werken um Monets "Mohnfeld bei Vetheuil" und Van Goghs "Blühende Kastanienzweige" handelte. Ihr Gesamtwert beläuft sich auf rund 44 Millionen Euro. Die beiden Gemälde seien in gutem Zustand, ihr Glasschutz sei unversehrt, hieß es. Sie sollen in den nächsten Tagen wieder ins Museum zurückkehren.

Teuerstes Bild fehlt noch
Das teuerste der vier gestohlenen Bilder, Paul Cezannes "Der Knabe mit der Roten Weste" (62 Millionen Franken), sowie "Ludovic Lepic und seine Töchter" von Edgar Degas sind nach wie vor verschwunden. Auf dem freien Markt sind die Meisterwerke laut Gloor wegen ihres hohen Bekanntheitsgrads unverkäuflich.

Bührle-Sammlung noch geschlossen
Derzeit ist die Sammlung E. G. Bührle in Zürich, eine der bedeutendsten privaten Kollektionen europäischer Malerei, noch geschlossen. Sie soll aber so rasch wie möglich wieder für angemeldete Gruppen geöffnet werden. Zu welchem Zeitpunkt die Kunstsammlung wieder fürs breite Publikum zugänglich sein wird, steht noch nicht fest. Das 1960 gegründete Museum versammelt mehr als 200 Gemälde und Skulpturen. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt unter anderem auf Werken aus der Zeit des französischen Impressionismus und des Post-Impressionismus.

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