Alle Briten, die in der selben Ferienanlage wie die McCanns waren, sollen Proben abgeben. Das könnte den Ermittlern helfen, Spuren zu identifizieren.
Britische Urlauber, die zum Zeitpunkt des mysteriösen Verschwindens der kleinen Maddie in derselben portugiesischen Ferienanlage wie Maddies Familie wohnten, sind nach britischen Zeitungsinformationen um eine DNA-Probe gebeten worden. Die Londoner "Times" zitierte am Mittwoch aus einem Schreiben des britischen Kriminalkommissars Stuart Prior, in dem er die Betroffenen im Namen seiner portugiesischem Kollegen um ihre Mitarbeit bittet. Die DNA-Proben und Fingerabdrücke könnten den portugiesischen Ermittlern bei der Identifizierung von DNA-Spuren helfen, heißt es in dem Brief weiter.
Nach Angaben der "Times" wollte der Kriminalkommissar von den Befragten auch wissen, wo sie am Tag von Maddies Verschwinden gewesen seien, welche Kleider sie getragen und ob sie ihr Handy benutzt hätten. Die britische Polizei wollte sich zu dem Bericht zunächst nicht äußern.
Neue Spuren belasten angeblich McCanns
Es sollen neue Spuren
aufgetaucht sein, die das Ärzte-Paar McCann belasten. Das behauptete
zumindest die Londonder Tageszeitung "Daily Mail". Laut einem
führenden Ermittler passen die Spuren in das bestehende Bild und "füllen
weitere Lücken im Puzzle". Als einziger Schluss lässt sich
angeblich darauf schließen, dass die portugiesische Polizei auf dem
richtigen Weg ist, wenn sie sich auf Maddies Eltern konzentriert.
Unklar, um wessen DNA es sich handelt
Die DNA-Spuren, die vom
Forensic Science Service Labor in Birmingham untersucht wurden, wurden von
Mitarbeitern der Leicesterhire Police sichergestellt. Um welche DNA es genau
geht, wurde nicht bekannt gegeben. Als sicher gilt bisher nur, dass das das
Material aus dem Ferienapartment in Praia da Luz, dem Leihwagen und "anderen
Bereichen" der Ferienanlage stammt.
Neue Bewertung der Situation
Es hieß bisher, dass die DNA-Spuren
von ihren Geschwistern sein könnten. Dies soll in die neuen Bewertung der
Situation miteingeflossen sein. Die McCanns ließen ausrichten, dass es
sicher eine harmlose Erklärung für die Spuren gibt.
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Der Wissenschaftler und Expolizist Danie Krugel ist überzeugt, dass die Spur der kleinen Madeleine an den Strand von Praia da Luz in Portuga führt. Und das Wort von Krugel hat Gewicht, er löst schon seit Jahren höchst erfolgreich Vermisstenfälle.
Bereits im Juli half er bei der Suche nach Maddie. Er übergab der portugiesischen Polizei eine Liste mit möglichen Fundorten an der Algarve. Jetzt will er selber nach Portugal, weil die Ermittler seiner Meinung nach seinen Hinweisen nicht mit genügend Nachdruck nachgegangen ist.
Eltern Angst vor lebenlangen Verdächtigungen
Die Eltern der
verschwundenen Madeleine McCann fürchten sich nach Angaben eines
Familienangehörigen davor, bis an ihr Lebensende mit dem Verdacht leben zu
müssen, ihrer Tochter etwas angetan zu haben. "Gerry und Kate
werden möglicherweise damit leben müssen, nie zu erfahren, was mit ihrer
Tochter geschehen ist", sagte das ungenannte Familienmitglied dem
britischen Boulevardblatt "The Mirror" (Montagsausgabe). Schon das
allein sei unerträglich. "Wenn Madeleine nicht gefunden wird, dann
müssten sie aber auch jahrelang mit den Verdächtigungen leben. Das ist ein
Albtraum-Szenario."
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Die Zahl der Ermittler im Fall des in Portugal verschwundenen britischen Mädchens Madeleine ist von zunächst rund 100 auf nun sechs verringert worden. Es handele sich um fünf Kriminalbeamte und den Chefermittler, erklärte der Präsident der portugiesischen Vereinigung von Strafermittlern, Carlos Anjos, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Lusa. Die Personalreduzierung bezeichnete Anjos als normal bei Fällen, in denen der Verbleib einer vermissten Person nicht unmittelbar geklärt werden kann.
Der staatliche Fernsehsender RTP berichtete, der neue Leiter des Ermittlungsteams sei am Mittwoch an der Algarve eingetroffen, um den Fall zu übernehmen. Paulo Rebelo, einer der ranghöchsten polizeilichen Ermittler Portugals vom nationalen Polizeihauptquartier in Lissabon, war am Montag ernannt worden. RTP zufolge wollte er sich zunächst mit seinem Vorgänger Goncalo Amaral treffen. Dieser wurde abberufen, nachdem er der britischen Polizei vorgeworfen hatte, sie verfolge im Fall Madeleine lediglich Spuren, die von den Eltern des Mädchens gelegt worden seien. Kate und Gerry McCann wollten damit vom Verdacht gegen sich ablenken, sagte er.
Madeleine verschwand am 3. Mai kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus dem Zimmer einer Ferienanlage in Praia da Luz, während ihre Eltern nach eigenen Angaben in der Nähe zu Abend aßen. Nach monatelangen Ermittlungen wurden die Eltern von der portugiesischen Polizei als Verdächtige eingestuft. Sie durften aber kurz darauf nach Großbritannien zurückkehren.