Der Mann hatte zuvor offensichtlich Streit mit seiner Frau. Bei dem Amoklauf wurden drei Menschen getötet und sechs verletzt.
Ein Moskauer Polizeichef hat bei einem Amoklauf drei Menschen erschossen und mindestens sechs weitere zum Teil schwer verletzt. Nach einer heftigen Schießerei konnten seine Kollegen den Mann in der Nacht zum Montag überwältigen. Als Auslöser für die Kurzschlusshandlung vermuteten die Ermittler familiäre Probleme und Überarbeitung.
Drei Menschen getötet
Ersten Ermittlungen zufolge tötete der
Polizeichef des südlichen Moskauer Vororts Zarizin zunächst den Fahrer eines
Privattaxis, von dem er sich zu einem Supermarkt bringen ließ. In dem
Geschäft schoss er wild um sich. Eine Kassierin und ein Mann kamen ums
Leben, sechs weitere Kunden erlitten Schussverletzungen. Der 31-jährige
Polizeichef wehrte sich heftig gegen Versuche seiner Kollegen, ihn zu
stoppen. Erst nach einer längeren Schießerei konnten die Beamten ihn
überwältigen. "Es ist ein Wunder, dass niemand der Männer verletzt wurde",
sagte ein Polizist der Nachrichtenagentur ITAR-TASS.
Amokläufer hatte Streit mit seiner Frau
Dem Amoklauf war
laut den Ermittlungen ein Streit des Majors mit seiner Frau vorausgegangen.
Voller Wut verließ der Major seine Geburtstagsfeier in einem Restaurant und
kehrte nach Hause zurück, um kurz darauf den Amoklauf zu beginnen. Berichte,
wonach er volltrunken war, wurden von der Polizei dementiert. Psychologen
vermuteten jedoch eine "schwere psychische Störung". Nachbarn und seine Frau
berichteten über bereits lange gärende Eheprobleme. Zudem habe der
Polizeichef sich immer wieder über Überlastung beklagt. In anderen Berichten
war von gravierenden Problemen in der Polizeiverwaltung die Rede.
Dienstpistole verwendet
Bei der Tatwaffe handelte es sich nach
Angaben der Staatsanwaltschaft nicht um die Dienstpistole des Majors,
sondern um eine seit neun Jahren gesuchte Pistole. Wie ein Polizist der
Nachrichtenagentur Interfax sagte, hatte der Täter sie vermutlich bei einem
Einsatz beschlagnahmt und sie dann einfach behalten.
Die russische Polizei hat keinen gute Ruf, immer wieder gibt es Berichte über Korruption und Machtmissbrauch. Am Montag schloss die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen zu einem Fall von fünf Moskauer Polizisten ab, die einen Tadschiken entführt hatten, um von seiner Familie Lösegeld zu fordern. Der Mann wurde in der Geiselhaft erschlagen.