Schnittwunden

Präsidentenfrau Grace Mugabe verprügelte Reporter

18.01.2009

Der britische Fotograf wollte ein Foto von Mugabe machen, daraufhin schlug die Ehefrau von Simbabwes Präsidenten auf ihn ein. Er erlitt Schnittwunden durch ihre Dimantringe.

Zur Vollversion des Artikels
© AP
Zur Vollversion des Artikels

Ein britischer Fotograf ist in Hongkong nach eigenen Angaben von der Frau des simbabwesischen Präsidenten Robert Mugabe mehrfach geschlagen worden. Beim Versuch, Grace Mugabe zu fotografieren, habe diese einen Bodyguard angewiesen, ihn festzuhalten und dann auf ihn eingeprügelt, sagte Richard Jones am Sonntag. "Sie hat mir mehrfach ins Gesicht geschlagen." Die diamantbesetzten Ringe auf ihren Fäusten hätten ihm etwa zehn Schnittwunden zugefügt. Er habe jedoch nicht im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Untersuchung eingeleitet
Der 42-jährige Freiberufler war für die Londoner "Sunday Times" im Einsatz, als sich der Zwischenfall am Donnerstag im Hotel Shangri-La auf der Halbinsel Kowloon ereignete. Die Zeitung verurteilte den Angriff. Jones sei blutüberströmt gewesen, sagte der Fernost-Korrespondent der Zeitung, Michael Sheridan. Die Behörden in Hongkong sollten nun das Recht auf freie Berichterstattung verteidigen und den Vorfall untersuchen, forderte Sheridan. Die Polizei erklärte, es gebe eine Untersuchung. Die simbabwesische Botschaft in Peking wollte zu dem Fall nicht Stellung nehmen.

Mugabes Frau auf Luxus-Reise
"The Sunday Times" wollte den Kontrast des Lebensstils der 43-jährigen Präsidentengattin mit dem Leid in ihrem Heimatland zeigen, wie Sheridan erklärte. Grace Mugabe besuchte den Angaben zufolge ihre in Hongkong studierende Tochter Bona. Die Stadt war jedoch auch ein Stopp eines luxuriösen Asien-Urlaubs, der sie zuvor auf die malaysische Insel Langkawi und nach Singapur geführt hatte.

Simbabwe ist Afrikas Armenhaus
Robert Mugabe hat Simbabwe in seiner über 28-jährigen Herrschaft völlig heruntergewirtschaftet. Aus der einstigen Kornkammer des südlichen Afrikas ist ein Armenhaus geworden. Die Wirtschaft ist völlig zusammengebrochen, eine Cholera-Epidemie hat in den vergangenen Monaten bereits über 2.200 Menschenleben gekostet, die Inflationsrate liegt nach offiziellen Angaben bei mindestens 230 Millionen Prozent. Nur Mugabe und seine Machtelite dürfen zu einem staatlich garantierten Wechselkurs die simbabwesische Währung in US-Dollar eintauschen.

Zur Vollversion des Artikels