Mit Papierschere
Psychisch Kranker lief in D Amok
08.09.2009
Der 23-Jährige stach wahllos auf Passanten ein, ein Mann befindet sich in Lebensgefahr.
Ein psychisch kranker Mann ist am Montagabend im pfälzischen Kirchheimbolanden Amok gelaufen und hat dabei fünf Menschen verletzt, einen davon schwer. Der 23-jährige Student stach mit einer Papierschere wahllos auf Passanten ein. Ein 69-Jähriger kam mit schwersten Stichverletzungen in eine Klinik und schwebte auch am Dienstag noch in Lebensgefahr.
Sollte in Klinik eingewiesen werden
Nach den ersten Ermittlungen
befindet sich der Tatverdächtige bereits seit längerem in psychiatrischer
Behandlung. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Bleh berichtete, wollte
der behandelnde Arzt seinen Patienten am Montagabend in eine psychiatrische
Klinik einweisen. Darüber habe sich der 23-Jährige sehr aufgeregt und sei
schließlich gegen 18.00 Uhr aus der Praxis gelaufen.
Wahllos auf Menschen eingestochen
Nach Blehs Worten stürmte der
Student anschließend in eine Apotheke im gleichen Gebäude und entwendete
eine Papierschere. Damit sei er auf die Straße gerannt: "Dann hat er wahllos
auf Menschen eingestochen." Ein 62-Jähriger, ein 14-jähriges Mädchen und
eine 49-jährige Frau seien durch Stiche in Rücken und Schultern verletzt
worden. Anschließend sei der Täter in eine Hotel gerannt und habe zunächst
auf einen 54-jährigen Gast und auf den 69-jährigen Hotelinhaber
eingestochen. Der Mann wurde nach schwerem Blutverlust auf die
Intensivstation einer Klinik gebracht.
Autofahrer beruhigte Amokläufer
Anschließend sei der
23-jährige wieder auf die Straße gelaufen, wo er ein Auto angehalten habe.
Dem Autofahrer sei es im Gespräch aber gelungen, den Mann zu beruhigen und
ihm die Schere abzunehmen. Die inzwischen alarmierte Polizei habe den Mann
widerstandslos festnehmen können. Der Oberstaatsanwalt sagte, die Ermittler
hielten den aus der Nähe von Kirchheimbolanden stammenden Mann für
schuldunfähig. Sie werde daher bei Gericht beantragen, ihn in die
geschlossene Psychiatrie einzuweisen.