In der Schweiz "blitzt" es jetzt nicht mehr nur auf Straßen, sondern nun auch auf den Pisten.
An insgesamt 13 verschiedenen Skistationen seien Radargeräte aufgestellt worden, um die Wintersportler auf die Gefahren zu schnellen Fahrens aufmerksam zu machen, teilte die Schweizer Unfallversicherung Suva mit. Die Suva führt die „Tempo-Tage“ berits seit 2003 durch. An schönen Tagen nahmen jeweils etwa 500 bis 600 Skifahrer und Snowboarder teil. Beim Fachverband der Seilbahnen Österreichs hält man eine Kontrolle oder eine vorgegebene Geschwindigkeit für "nicht sinnvoll".
Tipp vor der Fahrt
Die Wintersportler in der Schweiz können laut
Suva eine mit Radarmessung ausgerüstete Strecke befahren und vorher ihre
Fahrgeschwindigkeit tippen. Wer seine Schnelligkeit auf zwei Kilometer pro
Stunde genau einschätzt, erhält ein "kleines Geschenk". Die Gewinnquote sei
aber gering: Die meisten der Skifahrer würden ihre Geschwindigkeit auf zehn
bis 20 Stundenkilometer zu wenig schätzen, berichtete Suva-Sprecherin
Marie-Christine Repond.
Schwere Verletzungen ab 50 km/h
Viele Fahrer würden 50
Stundenkilometer oder mehr erreichen, so Repond. Bereits bei einer Kollision
mit 50 km/h könne es aber zu schweren Verletzungen kommen, da dies dem
Aufprall nach einem Absturz aus fast zehn Metern Höhe entspreche. Bei einer
Geschwindigkeit von 80 km/h würde der Zusammenstoß einem Fall aus 25 Metern
Höhe gleichen.
Kein Radar in Österreich geplant
In Österreich sei eine
Radarkontrolle auf Pisten bisher kein Thema gewesen, sagte Erik Wolf,
Geschäftsführer der Fachverband der Seilbahnen Österreichs. Auch gebe es
keine Regelung, wie schnell jemand über den Hang hinunterfahren dürfe. "Ich
halte das für nicht sinnvoll, weil jeder - und das geht auch aus den
Pistenregeln hervor - seine Geschwindigkeit an sein Können und die jeweilige
Situation anpassen muss. Das muss individuell sein und das hat nichts mit
einer objektiv messbaren Geschwindigkeit zu tun", erklärte Wolf. Eine
Radarkontrolle hätte für ihn deshalb nur "Unterhaltungswert".