Arctic Sea vermisst
Reederei erhielt Lösegeldforderungen
14.08.2009
Vom wem die Forderungen stammen und in welcher Höhe sie sind ist nicht bekannt.
Die finnische Reederei des Frachters "Arctic Sea" hat nach Polizeiangaben Lösegeldforderungen für das vor mehr als zwei Wochen verschwundene Schiff erhalten. Die Reederei Sol Chart habe eine "Forderung nach Lösegeld" erhalten, sagte ein Sprecher der finnischen Nationalen Ermittlungsbehörde NBI am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Von wem die Forderungen stammen und in welcher Höhe sie liegen, wurde nicht bekannt. Sol Chart war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Signal vor Frankreich
Das seit über zwei Wochen unter mysteriösen
Umständen verschwundene Frachtschiff "Arctic Sea" hat nach
Angaben der finnischen Nachrichtenagentur STT am Samstagvormittag plötzlich
ein kurzes Signal gesendet. Laut der Agentur wurde das mutmaßliche Signal
der "Arctic Sea" um 10.08 MESZ vom internationalen
Schifffahrts-Funksystem AIS aufgefangen.
Dem Signal zufolge müsste sich das Schiff derzeit westlich der französischen Küste, im Golf von Biskaya befinden und mit einer Geschwindigkeit von zehn Knoten Richtung Südwest unterwegs sein.
Kap Verde
Am Vortag hatte es geheißen, das verschollene und
möglicherweise entführte Schiff, das in den vergangenen Tagen Objekt
zahlreicher Spekulationen war, sei nördlich der Kapverdischen Inseln im
Atlantik gesichtet worden. Diese Angaben wurden aber - wie schon andere
angebliche Sichtungen davor - umgehend dementiert.
Zweites Signal
Um 10.25 sei ein zweites Signal registriert
worden. Das AIS-System wird normalerweise einmal in der Minute aktualisiert.
Eine mögliche Erklärung für die lange Pause könnte laut STT sein, dass das
Schiff sich relativ weit von der Küste entfernt befindet.
Der Chef der in Finnland ansässigen Reederei Solchart, Viktor Matvejev, einer der Eigentümer des verschwundenen Frachters, sagte, er bezweifle, dass das Signal wirklich von der "Arctic Sea" komme. Sein Unternehmen versuche rund um die Uhr, mit allen möglichen Methoden dem Schiff und dessen Mannschaft in Kontakt zu treten. Dies sei nach wie vor nicht gelungen.