Bei der Aktion in Los Angeles wurden bereits 965 Schusswaffen umgetauscht, Supermarktgutscheine werden auf Grund der Krise bevorzugt.
Die Wirtschaftskrise in den USA macht's möglich: In einem von Kriminalität geplagten Vorort von Los Angeles stößt die traditionelle vorweihnachtliche Umtauschaktion "Gewehre gegen Geschenke" in diesem Jahr laut Polizei auf ungewöhnlich große Resonanz. Seit 2005 können im Stadtteil Compton illegale Waffen im Büro des Sheriffs anonym gegen Gutscheine für Elektronikgeschäfte und Supermärkte eingetauscht werden. Sammelten die Behörden im vergangenen Jahr 387 Waffen ein, wurden dieses Jahr 965 Schusswaffen und Pistolen gegen Gutscheine eingetauscht.
Supermarktgutscheine bevorzugt
Im Gegensatz zu den Vorjahren
wurden dabei Supermarktgutscheine bevorzugt - nach Ansicht der Polizei ein
deutliches Zeichen für die finanziellen Schwierigkeiten vieler US-Bürger in
Zeiten der Finanzkrise. "Die Leute haben im Moment einfach kein Geld mehr,
um Essen zu kaufen", kommentierte Byron Woods am Montag im Fernsehsender Fox
11 das in diesem Jahr auffällige Desinteresse an Elektronikgutscheinen. "Ein
Mann kam herein und sagte, ihm sei gerade gekündigt worden. Er hat fünf
Waffen auf den Tisch gelegt und gesagt, das würde ihm sehr dabei helfen,
seine Familie zu ernähren."
Im Stadtteil Compton ist die Wahrscheinlichkeit, durch eine Kugel zu sterben, zehn Mal größer als in anderen Landesteilen. Die Polizei prüft, ob die abgegebenen Waffen bei Verbrechen eingesetzt wurden, und verschrottet sie anschließend.