Rio will 119 der "Favelas" genannten Armensiedlungen wegen Erdrutschgefahr räumen. 12.200 Familien wären von dieser Aktion betroffen.
Wegen der Gefahr von Erdrutschen und schweren Überschwemmungen will die brasilianische Metropole Rio de Janeiro in den kommenden zwei Jahren 119 Favelas (Armensiedlungen) mit mehreren tausend Häusern räumen.
12.200 Familien betroffen
Damit reagieren die Behörden auf die
immer wieder nach schweren Regenfällen eintretenden Erdrutsch-Unglücke mit
zahlreichen Toten. Von den Maßnahmen sind laut Medienberichten rund 12.200
Familien betroffen, denen alternative Wohnungen angeboten werden sollen.
70 Tote seit Jahreswechsel
Allein seit Jahreswechsel kamen im
Bundesstaat Rio de Janeiro mehr als 70 Menschen bei Erdrutschen und
Hauseinstürzen ums Leben. In vielen Fällen wurden die Häuser illegal an
Hänge gebaut, die nach Regenfällen oft aufweichen und abrutschen.
"Bürgermeister kann nicht mehr schlafen"
Diese
Risiko-Gebiete müssten geräumt werden, sagte Rios Bürgermeister Eduardo
Paes. "Es kann nicht sein, dass der Bürgermeister bei jedem Regen nicht mehr
schlafen kann, weil er fürchten muss, dass jemand bei Erdrutschen ums Leben
kommt." In Rio gibt es schätzungsweise 900 Favelas, in denen etwa 1,5
Millionen Menschen leben.