Nach Schießereien

Rom will 1.000 Soldaten gegen die Mafia einsetzen

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Bei zwei Schießereien wurden ein Italiener und sechs Ausländer getötet. Hintergrund sind offenbar Machtkämpfe zwischen Drogenhändlern.

Nach der Erschießung von sechs Schwarzafrikanern bei Neapel - Hintergrund waren vermutlich Auseinandersetzungen mit der Mafia -, die am Freitag zu gewaltsamen Ausschreitungen von Einwanderern geführt hatte, setzt die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi auf Härte. Das Kabinett in Rom könnte bei einer Sitzung am Dienstag die Entsendung von 1.000 Soldaten in die Region Kampanien zur Bekämpfung der Camorra, des neapolitanischen Arms der Mafia, beschließen, sagte Verteidigungsminister Ignazio La Russa am Montag.

Kampf gegen die Camorra
"Die Soldaten sollen die Polizei im Kampf gegen die Camorra unterstützen", so La Russa. Er unterstrich, dass das Innenministerium ab dem heutigen Montag bereits 400 zusätzliche Polizisten in der Region Kampanien eingesetzt habe, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Dies habe zur Festnahme eines in der Schießerei verwickelten Killers geführt. Der 34-jährige Alfonso C. wurde in der Wohnung seiner Eltern gefasst. Er gilt als einer der Killer, die für das Blutbad verantwortlich sind.

Die Opfer der Schießerei sollen in Drogengeschäfte verwickelt gewesen sein. Italienische Zeitungen sprachen von einem Massaker und von einer Exekution im kriminellen Milieu. Hintergrund des Blutbads bei Castel Volturno nördlich von Neapel könnte der Streit um den illegalen Drogenhandel oder um Prostitution sein. Bei den Toten handelt es sich um Einwanderer aus Ghana, Liberia und Togo.

Polizei entlasten
Seit Anfang August sind in Rom, Mailand, Neapel, Padua und Verona Soldaten im Einsatz, um Einrichtungen wie Regierungsgebäude, Bahnhöfe, diplomatische Vertretungen und U-Bahnen zu kontrollieren. Allein in Rom sind 400 Soldaten stationiert, in Mailand sind es 424. Die Soldaten sollen sechs Monate lang die Polizei entlasten. Damit will die Polizei mehr Personal auf den Straßen zur Verfügung haben. Die mit Pistolen bewaffneten Soldaten dürfen Straftäter festnehmen, die sie auf frischer Tat ertappen.

Der Beschluss, die Soldaten einzusetzen, wurde im Rahmen des Sicherheitspakets gefasst, mit dem die Regierung Berlusconi die Kriminalität in den Städten und die illegale Einwanderung bekämpfen will. Mit dem Einsatz der Soldaten will das Kabinett auch Lücken schließen, die durch Kosteneinsparungen bei der Polizei entstanden sind.

Foto: (c) AP

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