Salman Rusdie erhielt die Ehrung für seine Verdienste um die Literatur. Die Ankündigung der Ehrung führte zu Protesten unter Muslimen.
Der Autor Salman Rushdie ist am Mittwoch von der britischen Königin Elizabeth II. für seine Verdienste für die Literatur zum Ritter geschlagen worden. Die Ritterwürde wurde dem indisch-stämmigen Schriftsteller bereits vor einem Jahr zuerkannt, was zu heftigen Protesten unter Muslimen führte. Rushdie wird wegen seines Werks "Die Satanischen Verse" in der islamischen Welt Gotteslästerei vorgeworfen. Die Muslime fassen sein Buch als Beleidigung des Propheten Mohammed auf und hatten die Auszeichnung der Queen als Verletzung ihrer religiösen Gefühle kritisiert.
El Kaida kündigt "klare Erwiderung" an
Der
Vize-Chef des Terrornetzwerks El Kaida, Aiman el Sawahiri, hatte in Reaktion
auf die Ankündigung der Queen im vergangenen Jahr mit einer "klaren
Erwiderung" des Netzwerks gedroht. Die britische Regierung hatte die
Auszeichnung verteidigt. Sie bedauere, wenn die Ehrung Menschen verärgere,
es handle sich jedoch um die Auszeichnung für ein lebenslanges Werk und sie
werde sich nicht dafür entschuldigen. Rushdie selbst hatte sich nach der
Ankündigung im vergangenen Jahr begeistert gezeigt: "Ich bin sehr dankbar,
dass meine Arbeit auf diese Weise anerkannt wird."
Rushdie musste sich jahrelang verstecken, nachdem der damalige iranische Revolutionsführer Ajatollah Khomeini 1989 ein Todesurteil (Fatwa) über ihn verhängt hatte.