Laut neuesten Berechnungen hat der Staubring um einen Saturn-Mond einen Durchmesser von 13 Mio. Kilometer.
Das Sonnensystem hat einen neuen "Herr der Ringe": Präzisionsaufnahmen des Weltraumteleskops Spitzer zeigen, dass der Saturn-Mond Phöbus den größten Staubring in unserem Planetensystem besitzt, wie US-Astronomen im Wissenschaftsmagazin "Nature" berichteten. Er habe einen Durchmesser von 13 Millionen Kilometern und sei damit deutlich größer als die bisher bekannten Großringe im Sonnensystem, die sogenannten Gossamer-Ringe um Jupiter und der E-Ring um Saturn.
Doppelte Vollmond-Größe
Könnte der Ring von der Erde
aus beobachtet werden, hätte er die doppelte Größe des Vollmonds. Doch da er
aus weniger Materie besteht, ist er nur mit Spezialgeräten sichtbar. Demnach
entstand der Phöbus-Ring vermutlich durch den Einschlag kleinerer
Himmelskörper auf dem Saturn-Mond.
Rätsel gelöst?
Die Entdeckung könnte auch eine neue
Erklärung für das Rätsel um den doppelgesichtigen Saturn-Mond Iapetus
liefern. Seit langem versuchen die Himmelskundler aufzuklären, warum der
Iapetus eine schroffe Zweiteilung in eine schneeweiße und eine nahezu
schwarze Hälfte aufweist.
Die US-Forscher glauben, dass Staub aus dem Phöbus-Ring auf den Iapetus niederschlägt. Dadurch habe sich im Laufe der Entwicklung des Sonnensystems eine meterdicke Staubschicht bilden können, die die Schwarzfärbung verursache. Auf den schwarz gefärbten Teilen werde das Sonnenlicht verstärkt absorbiert. Durch die damit verbundene Erwärmung verdunste dort Wasser, das sich wiederum auf der hellen Seite als Eis ansammle.