Vor der libanesischen Küste ist ein Frachtschiff mit mehr als 80 Besatzungsmitgliedern und über 10.000 Schafen und Rindern an Bord untergegangen. Etwa 50 Menschen wurden bis Freitag früh gerettet. Die meisten von ihnen kamen an Bord von zwei Schiffen der deutschen Bundesmarine, die dort im Auftrag der UN-Friedenstruppe UNIFIL unterwegs sind. Auch mehrere Tote wurden geborgen. In einer großangelegten Suchaktion ging die Suche nach Vermissten weiter.
Minenjagdboot nimmt Suche auf
Der unter panamaischer Flagge
fahrende Frachter "Danny F II", der Schlachtvieh nach Syrien bringen sollte,
hatte am Donnerstagabend rund 20 Kilometer vor der libanesischen Hafenstadt
Tripoli noch einen Seenotruf abgesetzt. Wie ein Sprecher des
Bundeswehr-Einsatzführungskommandos in Potsdam mitteilte, herrschte in dem
Gebiet raue See mit drei bis vier Meter hohen Wellen. Das deutsche
Minenjagdboot Laboe und der Tender Mosel waren etwa zwei Stunden später am
Einsatzort.
An der Suchaktion beteiligten sich neben den beiden deutschen Schiffen von zwei Kieler Minensuchgeschwadern auch neun Boote der libanesischen Marine, ein syrisches Schiff sowie ein weiteres Schiff der UN-Friedenstruppe. Zu den Aufgaben von UNIFIL gehört unter anderem die Überwachung der Küste, um den Waffenschmuggel in den Libanon möglichst zu unterbinden. Auch ein britischer Hubschrauber sowie ein Schiff der syrischen Marine halfen.
Vier Tote
Wie der Bundeswehrsprecher berichtete, nahmen die
Schiffe "Laboe" und "Mosel" insgesamt 26 Überlebende sowie vier Tote auf und
nahmen Kurs auf Tripoli. Anschließend sollten sie ins Unglücksgebiet
zurückkehren.
Der Frachter "Danny F II" gehört der Reederei "Falcon Point International". Das Schiff war am 29. November mit etwa 10.000 Schafen und 20.000 Rindern an Bord von Montevideo in Uruguay ausgelaufen, Ziel war der syrische Hafen Tartus. Die "Danny F II" ist 203 Meter lang und 28 Meter breit.