Die Liste war 1996 von dem Schriftsteller Kenally übernommen worden. Oskar Schindler hatte am Ende des 2. Weltkriegs 801 Juden vor den Vernichtungslagern bewahrt. Sein Leben war 1993 von Steven Spielberg verfilmt worden.
In einer Bibliothek in Sydney ist ein vergilbter Durchschlag von "Schindlers Liste" gefunden worden - jener Liste mit 801 Namen von Juden, die von dem Unternehmer Oskar Schindler am Ende des Zweiten Weltkriegs vor den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten gerettet wurden. Die 13-seitige Liste habe sich in Unterlagen des Schriftstellers Thomas Keneally befunden, die in der New South Wales State Library aufbewahrt werden, sagte die Kuratorin Olwen Pryke. Keneally veröffentlichte 1982 den Roman "Schindlers Liste" (ursprünglich: "Schindler's Ark"), auf dem die Steven-Spielberg-Verfilmung des Stoffes von 1993 beruht.
1996 von Schriftsteller übernommen
Das in Sydney gefundene
Dokument ist ein mit Kohlepapier angefertigter Durchschlag einer auf einer
Schreibmaschine getippten Liste. Es befand sich den Angaben zufolge zwischen
Notizen Keneallys und deutschen Zeitungsausschnitten. "Die Liste wurde in
aller Eile am 18. April 1945 getippt", sagte Pryke. "Sie rettete 801
Menschen vor den Gaskammern." In der Bibliothek sei zuvor nicht
bekanntgewesen, dass die Liste in den sechs Kartons enthalten war, die 1996
von Keneally übernommen wurden.
Liste war im Besitz von Gerettetem
In "Schindlers Liste" wird der
Sinneswandel des Unternehmers Schindler geschildert, der zunächst ein
NS-Parteigänger war und später mit Hilfe seines Unternehmens in der Nähe von
Krakau Juden vor der Einlieferung ins Vernichtungslager bewahrte. Der in der
Bibliothek gefundene Durchschlag sei dem Roman-Autor Keneally 1980 von
Leopold Pfefferberg ausgehändigt worden, sagte Pryke. Pfefferberg stand
selbst als Nummer 173 auf der Liste. Die Geschichte von Schindlers Liste
wurde erst nach dessen Tod 1974 bekannt.