Schlepper brachten zwei Frauen aus Moldawien in die Autonomen Mönchsrepublik Athos, in der an sich Zutrittsverbot für Frauen herrscht.
Aufregung auf dem Berg Athos im Norden Griechenlands: Zwei Frauen haben am Sonntag das ausschließlich Männern vorbehaltene Gebiet der Autonomen Mönchsrepublik betreten. Die illegal aus Moldawien eingewanderten Frauen sollen von Schleppern mit einem Schiff aus der Türkei gebracht worden sein, berichtete das griechische Fernsehen am Montag.
Mit Italien verwechselt
Die Banden hätten die beiden an einem
einsamen Strand auf der östlichsten Landzunge der Halbinsel Chalkidiki
abgesetzt. Die Frauen hätten angenommen, sie seien in Italien - so, wie die
Schleuser es ihnen versprochen hatten, berichteten Reporter.
Aufregung bei den Mönchen
Nachdem Mönche die beiden entdeckt
hatten, herrschte zunächst "helle Aufregung". Die benachrichtigte Polizei
holte die verängstigten Frauen schließlich aus der Mönchsrepublik und
brachte sie in ein Aufnahmelager für illegale Einwanderer. Da die Frauen
nicht gewusst hatten, wo sie abgesetzt worden waren, verzichteten die Mönche
auf eine Anzeige, berichtete das staatliche Fernsehen weiter. Illegales
Betreten der Mönchsrepublik kann mit bis zu sechs Monaten Gefängnis bestraft
werden.
Kein Zutritt für Frauen
In der Mönchsrepublik Berg Athos
leben rund 2.500 Mönche. Die Landzunge ist Maria, der Mutter Jesu, gewidmet
und Frauen der Zutritt seit Jahrhunderten untersagt. Dies wird auch von der
EU anerkannt. Beim Beitritt Griechenlands in die damalige EWG (Europäische
Wirtschaftsgemeinschaft) im Jahr 1981 hatte Brüssel die Ausnahme akzeptiert.