Zwei Dampfloks kollidierten frontal, 52 Personen wurden verletzt, einige schwer.
Beim Zusammenstoß zweier historischer Schmalspurbahnen am Samstag bei Moritzburg in Sachsen sind 52 Menschen verletzt worden, vier von ihnen schwer. Die beiden Züge der Lößnitzgrundbahn waren mit rund 250 Fahrgästen auf einem eingleisigen Abschnitt frontal kollidiert. Unter den Verletzten sind auch sieben Kinder jünger als zehn Jahre, berichtete die Polizeidirektion in Dresden.
Das Unglück ereignete sich kurz vor 18.00 Uhr zwischen der Haltestelle Friedewald und dem Bahnhof Friedewald-Bad. Die Ursache war bis zum Sonntagvormittag ungeklärt. Es werde Tage oder Wochen dauern, bis alle Details geklärt seien, sagte ein Polizeisprecher.
Eine Million Euro Schaden
Die Beamten schätzen den Sachschaden
auf mehr als eine Million Euro, die Dampfloks wurden stark beschädigt.
Mehrere Waggons wurden ineinandergeschoben, rutschten aber nicht von den
Gleisen. Am Sonntag wurde damit begonnen, die Züge zu bergen.
Etwa eine halbe Stunde nach dem Zusammenstoß waren alle Opfer geborgen, sie wurden in sechs verschiedene Krankenhäuser gebracht. Die Fahrgäste hatten an einer Veranstaltung zum 125. Geburtstag der Traditionsbahn teilgenommen. Das Fest wurde nach dem Unfall abgebrochen. Auch die für Sonntag angekündigten Sonderfahrten und Veranstaltungen sagten die Betreiber ab.
Touristen-Attraktion
Die Lößnitzgrundbahn ist besonders bei
Touristen sehr beliebt. 1884 eingeweiht, fährt sie bereits seit mehr als 120
Jahren über rund 16,5 Kilometer von Radebeul (Kreis Meißen) nach Radeberg
(Kreis Bautzen). Unterwegs hält die Schmalspurbahn in elf Bahnhöfen und
überquert 19 Brücken. Mit maximal 25 Kilometern pro Stunde dampft die Lok
mit den Waggons über den Schienenstrang nördlich von Dresden.