"Wollen nur Steuern eintreiben"

Schweizer Gemeinde will Hunde töten

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Die Vierbeiner sollen sterben, wenn die Hundesteuer nicht bezahlt wird.

In der Schweiz hat die behördliche Androhung der kleinen Ortschaft Reconvilier für Empörung gesorgt, Hunde zu töten, wenn ihre Besitzer die Hundesteuer nicht zahlen. Angesichts des Medienechos auf die Anordnung ruderte die Stadtverwaltung am Dienstag zurück. "Wir wollen die Hunde nicht töten, wir wollen nur die Steuern eintreiben", sagte Vize-Bürgermeister Heinz Siegrist der Nachrichtenagentur AFP.

Besitzer verweigern Hundesteuer
In Reconvilier gebe es mehr als 300 Hunde und einige Besitzer weigerten sich, ihren steuerlichen Pflichten nachzukommen. Mit der Erhebung der Hundesteuer wende die Gemeinde nur das Kantonsrecht an, das eine Steuer von 50 Franken (knapp 40 Euro) pro Tier vorsehe.

Reaktion: Beleidigungen und Drohungen
Die Gratiszeitung "20 Minuten" hatte die behördliche Anordnung veröffentlicht, in der die Tötung der Hunde säumiger Steuerzahler angedroht wird. Die Anweisung erregte die Gemüter vieler Schweizer. Er habe Briefe mit Beleidigungen und Drohungen erhalten, sagte Siegrist.

Regelung nicht zeitgemäß
Der Vorsitzende der Organisation Schweizer Tierschutz (STS), Heinz Lienhard, erklärte, die genannte Regelung werde nirgendwo mehr angewendet, weil sie nicht zeitgemäß sei. Wenn die Stadtverwaltung Reconvilier aber dennoch Hunde wegen ausbleibender Steuerzahlungen töte, werde der STS nicht zögern, eine Klage vor Gericht zu prüfen.

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