Sechs Tote
Schweres Zugsunglück in Kroatien
24.07.2009
Mindestens 20 Verletzte mussten in unwegsamen Gebiet geborgen werden.
Bei einem schweren Zugsunglück sind am Freitag nahe der kroatischen Adriastadt Split sechs Menschen ums Leben gekommen. Etwa 70 Menschen wurden verletzt, 20 von ihnen schwer, wie das Gesundheitsministerium in Zagreb mitteilte.
(c) AP Photo
Hitze schuld?
Unter den Verletzten ist nach Behördenangaben
mindestens ein Ausländer. Es soll sich um einen jungen schwedischen Urlauber
handeln. Die Unglücksursache ist noch unklar. Medien spekulieren aber, dass
wegen der großen Hitze in den vergangenen Tagen die Gleise verbogen gewesen
sein könnten.
Kurz vor Schlucht
Bei dem Zug handelte es sich um einen Intercity
mit sogenannter Neigetechnik. An Bord waren etwa 100 Fahrgäste befanden. Er
entgleiste in einem unzugänglichen Gebiet auf der Strecke Zagreb - Split.
Nur knapp entging er einer Katastrophe, weil die Wagen kurz vor einer tiefen
Schlucht stehenblieben. Per Hubschrauber mussten die schwer Verunglückten in
Krankenhäuser geflogen werden. Über Rundfunk wurde die Bevölkerung zu
Blutspenden aufgerufen.
Berüchtigte Stelle
An der gleichen Stelle kam es schon 1966
zu einem schweren Unglück. Damals starben 33 Menschen. Seit auf der Strecke
die Neigezüge im Einsatz sind, gab es bereits zwei Entgleisungen. Dabei
kamen jedoch Menschen nicht zu Schaden, meldete das Staatsfernsehen HRT. Der
Kauf der Neigezüge wurde von Experten immer wieder als schlechte Investition
kritisiert, weil deren Wartung sehr teuer sei. Auch seien sie mit dem
kroatischen Schienensystem nicht kompatibel, hieß es.