Warren Jeffs droht lebenslänglich. Er hatte minderjährige Mädchen mit älteren verheirateten Männern verkuppelt.
Ein Polygamisten-Führer ist am Dienstag von einer Jury im US-Staat Utah wegen Beihilfe zur Vergewaltigung schuldig gesprochen worden. Dem 51 Jahre alten Warren Jeffs droht nun eine lebenslängliche Haftstrafe, berichtete der US-Sender CNN. Die Geschworenen befanden ihn für schuldig, ein 14-jähriges Mädchen verheiratet und zum Vollzug der Ehe gezwungen zu haben. Die heute 21 Jahre alte Frau hatte in dem Prozess gegen den Sekten-Chef ausgesagt.
Berichte über erzwungene Ehen von Minderjährigen und Kindesmissbrauch
Bei
seiner Festnahme vor einem Jahr lagen Haftbefehle gegen Jeffs in den Staaten
Arizona und Utah vor, wo er minderjährige Mädchen mit älteren, verheirateten
Männern verkuppelt haben soll. Jeffs ist der Anführer einer
fundamentalistischen Mormonensekte, deren rund 10.000 Anhänger in den
Ortschaften Hildale und Colorado City an der Grenze zwischen Utah und
Arizona in polygamen Haushalten leben. Abtrünnige Mitglieder berichteten
über erzwungene Ehen mit Minderjährigen, Kindesmissbrauch, Erpressung und
Nötigung.
Heute circa 30.000 Mormonen in polygamen Haushalten
Die
mormonische Mutterkirche "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage"
hatte sich 1890 von der Polygamie losgesagt. Die Vielweiberei wurde mit der
Staatsgründung in Utah verboten. Doch Schätzungen zufolge leben heute noch
über 30.000 Menschen in polygamen Haushalten, wie auch die Angehörigen der
strenggläubigen Splittergruppe um Jeffs.