Die Heilung einer Ordensfrau wird jetzt von einer Kommission aus Ärzten und Theologen überprüft.
Die Seligsprechung von Johannes Paul II. wird nach Medienberichten am 10. Oktober dieses Jahres stattfinden. Obwohl jetzt nur noch die Anerkennung eines Wunders für die Seligsprechung notwendig ist, das auf das Wirken von Johannes Paul II. zurückzuführen sei, habe der Vatikan schon die organisatorische Maschinerie für die Seligsprechungszeremonie in Bewegung gesetzt, zu der Hunderttausende Menschen erwartet werden, berichtete die Turiner Tageszeitung "La Stampa" am Samstag.
Ordensfrau geheilt
Bei dem Wunder, das anerkannt werden soll,
geht es um die Heilung der französischen Ordensfrau Marie-Simon-Pierre. Sie
hatte Symptome der Parkinson'schen Krankheit gezeigt, an der auch der Papst
litt. Zwei Monate nach dem Tod von Johannes Paul II. waren die Symptome der
Krankheit nach einem Gebet zum verstorbenen Papst auf medizinisch
unerklärliche Weise bei der Nonne verschwunden. Der Vatikan muss nun
urteilen, ob ihr Fall als Wunder bewertet und dem verstorbenen Papst
zugeschrieben werden kann. Eine Kommission aus Ärzten und Theologen muss den
Fall eingehend prüfen.
"Heroischer Tugendgrad"
Das Verfahren zur
Seligsprechung für Karol Wojtyla tritt damit in eine entscheidende Phase.
Benedikt XVI. hatte in dessen Fall schon im Mai 2005 die übliche Frist von
fünf Jahren nach dem Tod zur Einleitung der Prozedur aufgehoben. Er folgte
damit Forderungen von Gläubigen, die nach dem Tod Johannes Pauls am 2. April
2005 auf dem Petersplatz "santo subito" (sofort heilig) gerufen hatten.
Benedikt XVI. hatte im Dezember formell den "heroischen Tugendgrad" seines
Amtsvorgängers deklariert, was einen wichtigen Schritt in einem
Seligsprechungsprozess darstellt.