Deutscher Polizist wollte sich Frauen gegen Straferlass gefügig machen.
Ein Polizist aus Würzburg muss 10.000 Euro zahlen, weil er beschuldigten Frauen gegen Sex einen Straferlass angeboten hat. Der 45 Jahre alte Polizeiamtsrat sei mittlerweile suspendiert, ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet, sagte Oberstaatsanwalt Dietrich Geuder am Mittwoch in Würzburg und bestätigte damit einen Bericht der "Main-Post".
Verhandlung
Der Mann sei per Strafbefehl wegen Amtsanmaßung,
Missbrauchs von Titeln und Verstößen gegen das Datenschutzgesetz verurteilt
worden. Eine öffentliche Verhandlung zu den Vorfällen, die sich zwischen
November 2008 und Februar 2009 ereignet haben, hatte es nicht gegeben.
Machenschaften
Der Polizist hatte in den Berichten seiner
Kollegen gezielt nach Frauen gesucht, gegen die Ermittlungsverfahren liefen.
Gegen zwei Frauen sei wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelt worden,
sagte Geuder. Diese Frauen habe der Polizeibeamte angerufen, sich als
Staatsanwalt oder Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft ausgegeben und ihnen
Straferlass oder Strafminderung angeboten. Als Gegenleistung wollte der Mann
mit den Frauen Sex. Eine von ihnen erstattete nach dem unseriösen Angebot
Anzeige, die Machenschaften des Beamten flogen auf. Die Geldstrafe für den
45-Jährigen beträgt 200 Tagessätze zu je 50 Euro, also insgesamt 10.000 Euro.