Petra P. verschwand vor 31 Jahren und löste Mord-Ermittlungen aus. Im Fernsehen erklärt sie den tragischen Hintergrund.
Es ist wirklich ein spektakuläres Ende für einen vermeintlichen Mordfall: Petra P., damals Studentin, verschwindet 1984 spurlos aus Braunschweig, Deutschland. Die Polizei geht von Mord aus, ein Tischler-Lehrling gesteht den Mord Jahre später auch. Sie wird für tot erklärt. Doch dann taucht sie plötzlich wieder auf. Jetzt gab sie im RTL-Format "Life - Menschen, Momente, Geschichten" ein Interview - und erklärt, was mit ihr wirklich passierte.
Polizei entdeckt Petra P. durch Zufall
Bereits 2015 wird Petra P. von der Polizei gefunden - eher zufällig bei einem Einsatz. Denn in ihrer Nachbarschaft wurde eingebrochen. Als die Beamten ihren Ausweis verlangen, werden sie stutzig. "Susanne Schneider", wie sie sich nennt, gibt es gar nicht! Schnell wird klar: Hier steht die vermeintlich tote Petra P. leibhaft vor ihnen.
Im Interview kann Petra P. kaum erklären, was mit ihr passierte. "Ich wäre lieber Susanne Schneider geblieben", sagt sie. Sie habe 3000 Mark von ihrem Konto abgehoben, sei in einen Bus zum Bahnhof gestiegen - und begann ein neues Leben. Sie zahlte alles in bar, verzichtete auf Arztbesuche und auch auf Urlaube - alles nur, um nicht gefunden zu werden.
"Ich denke, dass ich schizophren bin"
Und dann enthüllt sie den schrecklichen Grund für ihr Verhalten. Eine traumatische Erfahrung in ihrer Kindheit. "Die ersten fünf Lebensjahre bin ich extrem missbraucht worden", so Petra P. Sie wollte einfach weg - von ihrer Familie, ihrem Leben. Unter Tränen gesteht sie: "Ich denke, dass ich schizophren bin."
Mittlerweile fühlt sie sich befreit und genießt ihren Alltag wieder. Sie kann wieder ein Bankkonto eröffnen oder zum Arzt gehen, um ihre Probleme aufzuarbeiten. "Das macht mich glücklich", so Petra P. am Ende des Interviews.