Erdrutsche
Sintflutartige Regenfällen auf Java
31.12.2007
Schlammlawinen haben erneut zahlreiche Häuser und Menschen unter sich begraben. Flüsse sind erneut aus ihren Ufern getreten.
Während Helfer noch immer nach Opfern der schweren Erdrutsche auf der indonesischen Insel Java in der vergangenen Woche suchen, haben Schlammlawinen erneut Häuser und Menschen unter sich begraben. Tausende Bewohner der Provinz Sragen mussten wieder ihre Häuser verlassen, nachdem der Fluss Bengawan Solo nach sintflutartigen Regenfällen erneut über die Ufer getreten war, teilte die staatliche Nachrichtenagentur Antara am Montag mit. Mindestens zwei Menschen wurden unter den Schlammlawinen begraben, Erdrutsche rissen mehr als 30 Häuser mit sich.
Tonnenschwere Schlammlawinen nach Regenfällen
Nach
wolkenbruchartigen Regenfällen hatten sich am vergangenen Mittwoch, dem
dritten Jahrestag der verheerenden Tsunami-Katastrophe, auf Java
tonnenschwere Schlammlawinen gelöst. Die Muren begruben ganze Dörfer unter
sich. Zudem traten vielerorts Flüsse über die Ufer. Mehr als 130 Menschen
kamen in den Schlammlawinen oder Fluten ums Leben oder wurden vermisst. Etwa
1600 Häuser waren nicht mehr bewohnbar, mehr als 7000 Gebäude bezeichneten
die Behörden als leicht beschädigt. Drei Menschen wurden auch noch am Montag
vermisst.
Aufräumarbeiten werden behindert
Die neuen Regenfälle und
der Mangel an schwerem Gerät sowie riesige umgestürzte Bäume behinderten die
Rettungs- und Aufräumarbeiten. Präsident Susilo Bambang Yudhoyono warnte vor
weiteren Überschwemmungen und Erdrutschen, da die schweren Regenfälle nach
Prognosen der Meteorologen noch bis Februar anhalten können.
Illegale Abhozung von Wäldern
Indonesien wird jedes Jahr in
der Regenzeit von heftigen Niederschlägen heimgesucht. Da viele Wälder
illegal abgeholzt werden, hat der Boden ohne Baumwurzeln keine Haftung mehr.
Bei starken Regenfällen verwandeln sich die Erdmassen in todbringende
Schlammlawinen. Im Dezember 2006 starben im Norden Sumatras ebenfalls mehr
als 100 Menschen bei Erdrutschen, 200.000 flüchteten aus ihren Häusern.