Rassismus
Skinheads in Russland sollen 20 mal gemordet haben
28.07.2008
Insgesamt sind über 20 Personen angeklagt. Der Jüngste ist erst 15 Jahre alt. Die Überfälle wurden teilweise mit dem Handy gefilmt.
In Russland müssen sich mehr als 20 zumeist jugendliche Skinheads wegen rassistisch motivierter Morde vor Gericht verantworten. In Moskau begann am Montag ein Prozess gegen neun Teenager, die im Oktober vergangenen Jahres zwei Männer getötet haben sollen. Mit einem Handy aufgenommene Bilder, die offenbar einen der Überfälle zeigen, wurden in den vergangenen Tagen mehrfach im Fernsehen gezeigt.
Jüngster Angeklagte 15 Jahre alt
In Kürze werden außerdem
13 Skinheads vor Gericht gestellt, denen die Tötung von 20 Angehörigen
ethnischer Minderheiten vorgeworfen wird. Die Prozesse werden vermutlich
mehrere Monate dauern und unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Nur drei der Verdächtigen sind einer Gerichtssprecherin zufolge volljährig,
der jüngste Angeklagte ist erst 15 Jahre alt.
2008 bisher 60 rassistisch motivierte Morde
Nach Angaben des
russischen Menschenrechtszentrums Sowa wurden in den ersten sechs Monaten
dieses Jahres 60 rassistisch motivierte Morde verübt, im vergangenen Jahr
waren es 85. Der Polizei wurde mehrfach vorgeworfen, solche Überfälle
herunterzuspielen und als Krawalle abzutun.