Im Kampf gegen den Smog mussten am Montag die Hälfte der Autofahrer ihren PKW stehen lassen - der Stau ging zurück.
In Paris zeigt der Kampf gegen den Smog offenbar Wirkung. Die gesamte Staulänge in der franziösischen Hauptstadt betrug "nur mehr" 90 Kilometer, 250 sind "normal". Zu verdanken sei das der neuen "Smog-Richtlinie", die seit kurzem gilt: Nur Autos mit einer ungeraden Endziffer am Kennzeichen durften am Montag fahren, die anderen mussten auf öffentliche Verkehrsmittel, Elektroautos oder Fahrgemeinschaften umsteigen. Öffis sind in Paris seit Freitag sogar kostenlos, so schlimm ist die Luftsituation bereits. Verantwortlich dafür war das zu hohe Verkehrsaufkommen in Kombination mit dem sonnigen Hochdruckwetter.
Strafe von 22 Euro bei Nicht-Einhaltung:
Ab 5.30 Uhr kontrollierten rund 700 Polizisten in der französischen Hauptstadt und Umgebung, ob die Anordnung der sozialistischen Regierung eingehalten wurde. Bis zum Mittag wurden fast 4.000 Strafzettel in Höhe von 22 Euro ausgestellt. Die Polizeipräfektur von Paris hob aber hervor, dass die Anordnung weitgehend eingehalten worden sei. 90 Prozent der Fahrzeuge in Paris seien Pkws oder Lkws gewesen, die fahren durften. Die Überlastung der Durchgangsstraßen ging um 60 Prozent zurück.
Krebserregende Luft:
Wegen einer Hochdruckwetterlage war Paris seit der vergangenen Woche unter einer giftigen Dunstglocke gefangen. Der europäische Höchstwert für teils krebserregende Feinstaub-Partikel, der bei 50 Mikrogramm liegt, wurde etwa am Freitag mit 180 Mikrogramm um mehr als das Dreifache übertroffen. Die Pariser Luftmessstation Airparif gab nun bekannt, dass der Wert am Montag zwischen 40 und 55 Mikrogramm liegen dürfte. Für Dienstag sagte Airparif eine "deutliche Besserung" voraus, auch weil das Wetter das Problem nicht verschärfte. Eine starke Belastung mit Feinstaub-Partikeln kann Asthma, Allergien, Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen. Die kleinsten Partikel sind als eindeutig krebserregend eingestuft. In Paris waren in den Krankenhäusern seit Freitag vor allem Kinder wegen der Luftverschmutzung vermehrt behandelt worden, wie Gesundheitsministerin Marisol Touraine mitteilte. Dies habe die Entscheidung zum Teil-Fahrverbot beeinflusst, das am Dienstag fortbestehen könnte.