2 Millionen neue PKW
Smog-Alarm in Peking
24.02.2014
Man sieht die Hand vor Augen kaum, die Schadstoffbelastung ist im Norden Chinas 16 Mal höher als sie verträglich ist.
Das Auto gilt in China als Statussymbol. Immer mehr Chinesen kaufen sich einen PKW, in der Hauptstadt Peking sind etwa alleine in den letzten fünf Jahren zwei Millionen Autos neu dazugekommen. Das Straßennetz bricht zusammen. Für 500 Meter braucht man im Frühverkehr teilweise eine Stunde! Zu Fuß geht in Peking fast niemand mehr, wer es sich kann, sitzt im Auto - die Folge: Smog.
Fahrverbote für Autos:
Die nordchinesische Stadt Shijiazhuang hat wegen Smog-Alarms ein Fünftel der Autos von den Straßen verbannt. Die Hauptstadt der Provinz Hebei rief am Sonntag die zweithöchste Smog-Warnstufe "orange" aus, meldete die Nachrichtenagentur Xinhua. Das Fahrverbot hängt von der letzten Ziffer des Nummernschildes ab: Am Sonntag mussten Autos mit den Endnummern 1 und 6 stehen bleiben.
Die Wut über die Luftqualität wird lauter:
Seit vier Tagen bedeckt eine Smogglocke große Teile von Nord-, Zentral- und Ostchina. Betroffen sind die Provinzen Shanxi, Shandong, Henan und Liaoning. In Peking wurde schon am Freitag die Warnstufe auf "orange" angehoben, Fahrverbote gab es aber bislang nicht. Am Sonntag zeigte der Luftqualitäts-Index der US-Botschaft pro Kubikmeter Luft 366 Mikrogramm gefährlichen Feinstaubs unter 2,5 Mikrometern Durchmesser an. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt einen Grenzwert von 45 Mikrogramm.
Bewohner Pekings kritisierten im Internet, dass kein "roter" Alarm ausgelöst wurde, obwohl der Wetterbericht - wie dafür notwendig - drei Tage Smogwetter vorausgesagt hatte. Bei "rot" bleiben Schulen und Teile der Verwaltung geschlossen und die Hälfte der fünf Millionen Autos in Peking müssen stehen bleiben. Bei "orange" sind Fabriken angewiesen, ihre Produktion zu stoppen oder zu drosseln, Bauarbeiten werden unterbrochen und Grillen ist verboten, schrieb Xinhua. In Schulen und Kindergärten falle seit Freitag der Sportunterricht aus. Inspektorenteams sollen die Einhaltung der Auflagen prüfen.