Das Haus hat ein Fitness-Center, eine eigene Wäscherei und einen Portier.
In einem Luxus-Apartment nahe der Wall Street wartet der angeklagte Sex-Banker Strauss-Kahn streng bewacht nun auf den Prozess des Jahres.
Aufregung am Broadway in New York. Vor der Nummer 71 (nahe Ground Zero) campieren seit Freitagnacht Dutzende Journalisten. Der Grund: Sex-Banker Dominique „DSK“ Strauss-Kahn (62) wurde im Empire-Building untergebracht. Hier, in einem der ältesten Wolkenkratzer New Yorks (21 Stockwerke), wartet der Ex-IWF-Chef seit seiner Freilassung auf Kaution auf seinen Prozess.
Der Vorwurf: Strauss-Kahn soll am 14. Mai im Sofitel-Hotel das Zimmermädchen Nafissatou D. (32) sexuell attackiert haben. Er wurde in sieben Punkten angeklagt, bis zu 25 Jahre Haft drohen ihm.
Vom Häfen in den Luxus
Vor zwei Nächten noch lag er Zelle an Zelle mit Mördern und Dealern. Jetzt schläft Strauss-Kahn in einem Luxus-Haus. Seine Nachbarn sind Börsenmakler und Manager. Die billigste Miete im Gebäude beträgt 4.000 € monatlich. Dafür gibt es sogar ein eigenes Fitnesscenter, einen Concierge und eine Wäscherei.
Doch auch hier rebellieren die Mieter gegen den Neuzugang. „Dieser Mann ist böse, ich will ihn nicht als Nachbarn haben“, sagte Joanie Adler (33). Anwalt Alex Holland: „Er gehört ins Gefängnis, nicht in mein Haus.“ Die Proteste sind so heftig, dass Strauss-Kahn nach einer neuen Wohnung Ausschau hält.
Dabei werden die Nachbarn den Neuen wohl nie zu Gesicht bekommen. Denn die Auflagen seiner Freilassung sind strikt. Das Security-Unternehmen Stroz Friedberg kontrolliert den Skandal-Banker 24 Stunden täglich.
- Sie haben Videokameras in allen Ecken der Wohnung aufgestellt.
- Er trägt nonstop eine elektronische Fußfessel.
- Er darf die Wohnung nur verlassen, um zu einem Arzt, zum Anwalt, zu Gericht oder in die Synagoge zu gehen.
- Bis auf seine Familie dürfen nie mehr als vier Personen zu Besuch sein.
- Beim kleinsten Verstoß muss DSK wieder in seine Zelle. Im Notfall dürfen die Securitys sogar von Waffen Gebrauch machen.
- All die Maßnahmen kosten 200.000 Dollar monatlich.
Abfertigung
Der Frauenheld bekommt nach seinem Abgang vom IWF jetzt ein finanzielles Abschiedspaket. 250.000 Dollar beträgt seine Abfertigung. Dazu bekommt er schon bald eine monatliche Pensionszahlung. Diese soll aber laut IWF dramatisch gekürzt sein.
Bisher verdiente Strauss-Kahn ein steuerfreies (!) Gehalt von 420.000 Dollar im Jahr. Zusätzlich bekam er noch 75.000 Dollar – als Entschädigung für die teuren Lebenserhaltungskosten in Washington.
Am 6. Juni muss DSK wieder vor Gericht erscheinen.