Um das 82-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche zu schonen, findet die Christmette zwei Stunden früher als üblich statt.
Papst Benedikt XVI. (82) ist gesundheitlich angeschlagen – und das macht sich heuer auch bei den Weihnachtsfeierlichkeiten bemerkbar. So findet erstmals der Beginn der Christmette im Petersdom im Vatikan nicht um Mitternacht, sondern schon um 22 Uhr statt. Die spendenträchtige Zeit für Licht ins Dunkel im ORF muss daher diesmal der Live-Übertragung aus Rom weichen.
Grund für den frühen Beginn: Der Papst soll sich bis zur Weihnachtsbotschaft und dem Segen „Urbi et Orbi“ zu Mittag des 25. Dezember noch etwas länger ausruhen können.
Papst liest seinem
Bruder aus der Bibel vor
Weihnachten
ist für den Papst die stressigste Zeit im Jahr. Es kommen bayrische Freunde
mit seinem Bruder Georg in den Vatikan. Es gibt ein gemeinsames Mittagessen,
am Nachmittag liest der Papst seinem Bruder aus der Bibel vor. Danach die
Vesper, am Abend dann die Christmette.
Um sich zu schonen, will Benedikt schon um Mitternacht im Bett sein – zu diesem Zeitpunkt startete bisher immer die Übertragung der Christmette. Vollgepackt ist auch der Christtag. Die traditionelle Messe am Vormittag, dann der Segen „Urbi et Orbi“ vor 100.000 Gläubigen am Petersplatz zu Mittag. Um 17 Uhr dann eine weitere Heilige Messe im Petersdom. Viel für einen 82-Jährigen, der schon seit Monaten gebrechlich wirkt. „Nein“, winkt der Vatikan ab, „der Papst ist nicht krank.“ Aber: Er brauche eben mehr Schonung. Gläubige in aller Welt bangen.
Papst ruft zu Versöhnung und gegen den Hass auf
Programmatisch
begeht der Papst Weihnachten 2009 mit einem intensiven Aufruf zur Versöhnung
und gegen den Hass. Eine „innere Versöhnung“ sei Bedingung für
Friedensbemühungen, sagte der Heilige Vater. „Ohne die Kraft der Versöhnung
in den Herzen fehlt dem politischen Einsatz die Voraussetzung.“ Dafür müsse
jeder aber auch mit sich selbst im Reinen sein, Schuld anerkennen und um
Vergebung bitten können.