Die Besatzung des Shuttle "Atlantis" hat am Mittwoch planmäßig das Weltraumteleskop "Hubble" eingefangen. Mehrtägige Reparatur- und Wartungsarbeiten stehen nun an.
Spektakuläres Rendezvous im All: In rund 530 Kilometer Entfernung von der Erde hat die Besatzung des Shuttle "Atlantis" am Mittwoch planmäßig das Weltraumteleskop "Hubble" eingefangen. Während der Shuttle und "Hubble" nebeneinander um die Erde kreisten fuhr die US-Astronautin Megan McArthur einen 15 Meter langen Greifarm des Shuttle aus und holte sich das elf Tonnen schwere Teleskop, um es für mehrtägige Reparatur- und Wartungsarbeiten zu fixieren. Knapp eine Stunde später wurde "Hubble" in die Ladebucht von "Atlantis" gehievt.
Live im Internet
"Prima Arbeit, Megan", sagte ein Sprecher im
Kontrollzentrum der US-Weltraumbehörde NASA. "Es ist großartig, wieder mit
"Hubble" in Berührung zu sein." Das Manöver war weltweit auf dem NASA-TV und
im Internet zu verfolgen.
Seit 1990 im Einsatz
Es handelt sich um die fünfte und letzte
Wartung des Teleskops, das seit 1990 im All ist und seitdem atemberaubende
Bilder unter anderem über kollidierende Galaxien zur Erde sendete. Ein
erster Außeneinsatz der Astronauten steht bereits an diesem Donnerstag
bevor: In einem sechseinhalbstündigen Außeneinsatz sollen die Astronauten
eine neue Kamera installieren, mit der "Hubble" noch tiefer in die
unendlichen Weiten des Weltalls blicken kann.
Angst vor Desaster
Unterdessen gab die NASA wegen vier
Hitzekacheln Entwarnung, die beim Start von "Atlantis" am Montag beschädigt
worden waren. Es handele sich lediglich um mehrere kleine Dellen, der
Schaden am überlebensnotwendigen Hitzeschild scheine "sehr geringfügig",
sagte Flugdirektor Tony Cecacci im Kontrollzentrum in Houston (Bundesstaat
Texas). Man sei nicht besorgt. 2003 war die Raumfähre "Columbia" beim
Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht, weil es Schäden am Hitzeschild
gab. Alle sieben Besatzungsmitglieder kamen damals ums Leben.
Fünf Einsätze
Ziel der elftägigen Mission, bei der fünf
Außeneinsätze der Astronauten vorgesehen sind, "Hubble" für mindestens fünf
weitere Jahre funktionsfähig zu halten. Seit 2006 arbeitet die Hauptkamera
nur noch eingeschränkt, die Batterien werden schwach, und wichtige Sensoren
sind ausgefallen. Die Mission gilt als ausgesprochen schwierig und nicht
ohne Risiko.