Was verschweigt der Kreml?

Staatsgeheimnis U-Boot-Brand: Feuer kam aus Batterieraum

04.07.2019

Bei dem Vorfall in nordrussischen Gewässern in der Arktis waren am Montag 14 teils hochrangige Marineangehörige ums Leben gekommen.

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Moskau. Das verheerende Feuer an Bord eines russischen U-Boots ist nach Angaben aus Moskau im Batterieraum ausgebrochen. Der Atomreaktor des U-Boots sei nicht von dem Brand betroffen gewesen, teilte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Es ist das erste Mal seit dem Unglück, dass Russland einräumte, dass es sich um ein atombetriebenes U-Boot handelte.
 
Bei dem Vorfall in nordrussischen Gewässern in der Arktis waren am Montag 14 teils hochrangige Marineangehörige ums Leben gekommen. Moskau gab den Vorfall aber erst einen Tag später bekannt. Die 14 Seeleute starben demnach an Rauchgasvergiftungen.
 

Brand soll sich in Batterieraum gebildet haben

 
Der Hauptgrund für das Feuer sei nun festgestellt worden, schrieb der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu in einem Bericht an Staatschef Wladimir Putin, der am Donnerstag auf der Internetseite des Kremls veröffentlicht wurde. Der Brand sei im Batterieraum ausgebrochen und anschließend gelöscht worden. Das U-Boot solle nun so schnell wie möglich repariert werden und wieder zum Einsatz kommen.
 
Die Tageszeitung "Kommersant" berichtete am Donnerstag unter Berufung auf Militärkreise, dass das Feuer offenbar durch einen Kurzschluss in der Schaltzentrale ausgelöst wurde und Kabel oder Öl in Brand setzte. Durch das Belüftungssystem sei der Rauch dann in die anderen Bereiche des U-Boots verteilt worden. Der Besatzung blieb demnach nicht genug Zeit, sich zu schützen. Lediglich fünf überlebenden Besatzungsmitgliedern sei es gelungen, das Feuer zu löschen und das U-Boot wieder nach oben zu befördern.
 

Zweifel an Angaben zu U-Boot-Mission

 
Der Kreml hatte bisher erklärt, es habe sich um ein Tiefsee-U-Boot auf einer Mission zur Erforschung des Meeresbodens gehandelt. Da sich jedoch ranghohe Armeeoffiziere an Bord befanden, wird vermutet, dass es sich um keinen gewöhnlichen Einsatz handelte. Am Mittwoch teilte der Kreml dann mit, keine detaillierten Informationen zu dem Unglück bekannt zu geben, da es sich um "Staatsgeheimnisse" handle.
 
 
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