Wie lang ein möglicher Streik dauern würde ist noch unklar.
Vor allem deutschen Reisenden - aber nicht nur - droht zum Ende der Sommerferien Ausfälle: Bei der Lufthansa wollen die Piloten im Tarifstreit um die Frühverrentung die Arbeit niederlegen. Wann und wie lange die Flugkapitäne streiken werden, war am Montag aber weiter unklar. Die Lufthansa wollte Arbeitsniederlegungen in letzter Minute abwenden.
Auch im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn ist bisher keine Lösung in Sicht. Anders als bei der Lufthansa gibt es von Gewerkschaftsseite noch keine konkrete Streikdrohung.
Lufthansa-Piloten fordern Rückkehr an den Verhandlungstisch
In der Auseinandersetzung mit den Piloten forderte die Lufthansa eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. "Wir sind konsensbereit und suchen einen Kompromiss", sagte Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens. Sie forderte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit auf, eine gemeinsame Lösung zu finden. Zugleich betonte die Lufthansa aber, der Konzern sehe sich für mögliche Streiks gerüstet. Die Airline werde einen Sonderflugplan entwickeln, um wesentliche Strecken aufrechtzuerhalten.
Hintergrund der Streiks ist ein Streit über die Übergangsrente für die Piloten. Deshalb hatte es bereits im April massive Flugausfälle gegeben. Cockpit hatte die Verhandlungen in der vergangenen Woche für gescheitert erklärt.
Ende des Streiks ist ungewiss
Wann und wie lange die Flugkapitäne streiken werden, war am Montag weiter unklar. Die Lufthansa rechnet nach eigenen Angaben damit, dass Cockpit einen Ausstand 24 Stunden vorher ankündigen werde. Mehrtägige Streiks erwartet die Airline nicht. Die Lufthansa werde einen Sonderflugplan entwickeln, um wesentliche Strecken aufrechterhalten. Auf einen Ausstand sei man vorbereitet, betonte Europas größte Fluggesellschaft.
Cockpit hatte zuvor die Streikbereitschaft bekräftigt: "Es geht um die Abwägung von Passagierinteressen und der Effizienz eines Streiks", sagte ein Sprecher der Pilotengewerkschaft auf Anfrage. Man wolle es Lufthansa nicht zu leicht machen, Ausfälle zu ersetzen.
Auch bei den deutschen Eisenbahnern brodelt es
In dem festgefahrenen Konflikt geht es zum einen um Entgeltsteigerungen für Bahn-Beschäftigte, zum anderen um die künftige Form der Zusammenarbeit der beiden Gewerkschaften GDL und EVG. Zunächst rief die GDL ihre Mitglieder für Mittwoch (27.8.) zu einer Protestversammlung in Fulda auf.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) forderte am Montag unterdessen sechs Prozent mehr Lohn. Für die rund 100.000 Mitglieder, die bei der DB AG beschäftigt sind, sollten es aber zugleich auch mindestens 150 Euro mehr pro Monat sein. Zugleich will die EVG, dass die etwa 5.000 bei ihr organisierten Lokführer wieder unter die Tarifregelungen der EVG fallen.
Die Lokführergewerkschaft GDL will ihrerseits auch für andere Bahn-Beschäftigte verhandeln und damit in die Domäne der EVG vordringen. GDL-Chef Claus Weselsky hatte am Wochenende einen neuen Vorschlag der Bahn zu einem Kooperationsabkommen mit GDL sowie EVG abgelehnt und von einer "Provokation" gesprochen.