Frankreich
Suchboot soll Yacht eines Familienmörders finden
21.12.2006
Mit einem Minensuchschiff will die französische Justiz endlich das dramatische Verschwinden einer Arztfamilie vor sieben Jahren klären.
Die "Aigle" lief am Donnerstag in Brest aus, um im Ärmelkanal zwischen Roscoff in der Bretagne und dem südenglischen Plymouth mit Sonar und einem Tauchroboter nach dem Wrack der Yacht "Nick" zu fahnden.
Töchter zuletzt auf Yacht gesehen
Auf dem
Neun-Meter-Segelboot waren der Mediziner Yves Godard und seine beiden Kinder
letztmals lebend gesehen worden. Seit September 1999 ermittelte die Justiz
gegen ihn wegen vorsätzlicher Tötung, nachdem in seinem Haus Blutspuren
seiner Frau gefunden worden waren. Ein Fischkutter barg zuletzt Knochen, die
durch erste DNA-Proben als Überreste Godards identifiziert werden konnten.
Bizarre Irrfahrt über die Weltmeere
Das Schicksal der
Familie Godard beschäftigt die französische Öffentlichkeit seit Jahren. Nach
einem Fahndungsaufruf wurde der segelnde Arzt angeblich in allen Teilen der
Welt gesichtet. Sollten weitere DNA-Tests seinen Tod bestätigen, würde die
Strafverfolgung eingestellt werden. Sicherheit gibt es bisher nur über den
Tod von Godards Tochter Camille, deren Schädel im Mai 2000 aus der
nordfranzösischen Bucht von Saint-Brieuc gefischt wurde. Von den Leichen
seiner Frau Marie-France Godard und ihres gemeinsamen Sohnes Marius fehlt
dagegen bisher jede Spur - ebenso wie von der "Nick".