10 Verletzte
Taifun legte öffentliches Leben in Hong Kong lahm
22.08.2008
Der Wind erreichte eine Geschwindigkeit von bis zu 150 Stundenkilometern, auch Teilnehmer der olympischen Spiele sind betroffen.
Der Taifun "Nuri" hat am Freitag das öffentliche Leben in Hongkong zum Erliegen gebracht: Behörden, Schulen und Geschäfte blieben geschlossen, Busse und Fähren fuhren nicht, Flüge wurden gestrichen. Wegen der heftigen Winde und starken Regenschauer gab das Überwachungszentrum in der chinesischen Sonderverwaltungszone erstmals seit fünf Jahren die zweithöchste Sturmwarnung heraus.
Der Taifun schwächte sich beim Aufprall auf das Land zwar etwas ab, die Experten warnten aber vor neuen Turbulenzen in der Nacht. Laut der Zeitung "South China Morning Post" sollten in der südchinesischen Provinz Guangdong 250.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden.
Das Überwachungszentrum rief angesichts von Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern und Böen mit einer Geschwindigkeit von 150 Stundenkilometern die Warnstufe neun aus. Am Nachmittag flauten die Winde aber etwas ab, die Meteorologen maßen Winde bis zu 85 Stundenkilometern und sprachen nur noch von einem Tropensturm. Es könne eine vorübergehenden Flaute im Auge des Sturms geben, erklärte das Überwachungszentrum. Dieser Flaute "können aber wieder heftige Winde aus anderer Richtung folgen". Die Behörde empfahl den Menschen weiter, zu Hause zu bleiben, und warnte vor einer "sehr rauen See".
Flugausfälle betreffen olympische Reiter
Nach offiziellen
Angaben wurden durch die schweren Stürme zehn Menschen verletzt. Zwei davon
wurden von herabstürzenden Teilen getroffen und ins Krankenhaus gebracht.
Ein Mann wurde an einem Strand vermisst. Von den Flugausfällen betroffen
waren auch Teilnehmer der in Hongkong ausgetragenen olympischen
Reitwettkämpfe. Einige Reiter und Pferde konnten ihre Rückflüge in die
Heimat vorerst nicht antreten. Das Springreiterfinale am Donnerstag war
entgegen erster Befürchtungen aber ohne Störungen durch den Sturm verlaufen.
Sturm wütete auch auf den Philippinen
Der August ist
generell der wärmste Monat in Hongkong, immer wieder gibt es heftige Stürme.
Da die Bauweise der Stadt aber darauf vorbereitet ist, gibt es nur selten
schwere Schäden. "Nuri" war von den Philippinen aus auf Südchina
zugesteuert. Im Norden der Philippinen hatte der Sturm am Mittwoch sieben
Menschen das Leben gekostet.
Zuletzt war in Hongkong 2003 eine Sturmwarnung der Stufe Neun ausgegeben worden. Stufe Zehn hatte es zuletzt 1999 gegeben, als der Taifun "York" drei Menschen tötete. Die Höchststufe gilt bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 118 Stundenkilometern und Böen mit Geschwindigkeiten ab 220 Stundenkilometern.