Promi-besessene Jugendliche sind in zehn Villen in Hollywood eingedrungen.
Nicht Ocean's 11, sondern die Hollywood 6 stecken hinter einer Einbruchserie bei Prominenten und Superstars der US-Traumfabrik. Dabei wurden Millionenwerte an Schmuck und Designermode erbeutet. Laut der Polizei in Los Angeles brauchten die mutmaßlichen Täter - vier Frauen und zwei Männer im Alter von 18 und 19 Jahren - keine aufwendigen Überwachungsmaßnahmen, um ihre in den Hollywood Hills wohnenden Opfer auszukundschaften. Ein paar Klicks im Internet brachten ihnen im Zeitalter der Paparazzi die notwendigen Informationen.
Die jungen Leute waren auf teure Designerkleider und exklusive Schmuckstücke versessen, die sie an Prominenten wie Paris Hilton, Lindsay Lohan, Orlando Bloom und Megan Fox auf Fotos und Videos sahen. Sie durchforsteten Blogs und Webseiten der Stars und fanden mit Hilfe des Internets heraus, wo sie wohnen, berichtete Polizeisprecher Brett Goodkin am Mittwoch. "Das war für sie ein Spaß, ein Adrenalinrausch", sagte er. "Sie planten die Einbrüche, um Kleidung und Besitztümer der Berühmtheiten zu stehlen, die sie sich niemals selbst leisten könnten."
Einbruchsserie seit einem Jahr
Die Einbruchserie begann im
Oktober vergangenen Jahres und wurde im September mit der Festnahme der
Verdächtigen beendet, sagte Goodkin. Neben Hilton, Lohan, Bloom und Fox
waren auch Brian Austin Green, Audrina Patridge, Ashley Tisdale und Rachel
Bilson betroffen. Allzu schwer hätten es deren Sicherheitsvorkehrungen den
jungen Einbrechern nicht gemacht: Sie kamen durch schlecht gesicherte Türen,
Fenster und einmal sogar durch eine Hundeklappe in die Villen.
Einmal drin, war den Einbrechern nur das Teuerste gut genug: Zur Beute gehörten laut Goodkin immer die Stücke von den namhaftesten Herstellern: "Nennen Sie einen Designer, und seine Produkte werden unter denen sein, die gestohlen wurden."
Die Polizei präsentierte ein Beweisfoto mit gestohlenem Schmuck aus Paris Hiltons Villa im Wert von zwei Millionen Dollar. Die Beute verstauten die Einbrecher stilvoll in einer Louis-Vuitton-Tasche, bevor sie sich davonmachten. Die Einbrüche seien eine Folge von "Prominenten-Verblendung und Gier" gewesen, sagte Goodkin.
Eine der Verdächtigen hat bei einem TV-Pilotfilm für eine Serie über angehende Schauspielerinnen mitgewirkt. Sie erklärte in einem Interview, sie wolle dieses Kapitel jetzt abschließen. "Ich habe meine Lektion gelernt", sagte Alexis Neiers auf der Webseite des Kabelsenders E!. Sie werde ihre Freunde in Zukunft besser auswählen.
Ein Anwalt für mehrere Beschuldigte machte die Medien mit ihrem unstillbaren Hunger nach Celebrity-News mitverantwortlich für die Einbruchserie. Man könne nicht Woche für Woche Bilder vom Hintereingang der Villen von Stars zeigen und Geschichten über deren Autos und Schmuck bringen, ohne deren Risiko zu erhöhen, Opfer eines Einbruchs zu werden, sagte Blair Berk. "Das ist eine neue Generation gestörter Personen, die Chanel-Stiefel wollen", sagte er über die jugendlichen Verdächtigen. "Anstatt sie zu kaufen, stehlen sie sie einfach."