Er überlebte einen Bären-Angriff und schlug damit international hohe Schlagzeilen. Jetzt verrät er, was ihm sein Leben rettete.
Andreas Kieling (63) ist einer der bekanntesten Tierfilmer Deutschlands. Vor rund drei Monaten wollte er seltene Vögel in den Hochkarpaten in Rumänien filmen, als er von einem Bären angegriffen wurde. Das Wildtier skalpierte seinen Kopf, biss ihm in die Brust, zertrümmerte seine Hand. Der 63-Jährige überlebte um ein Haar.
- Blutüberströmt! Tierfilmer Kieling bei Dreh von Bär attackiert
- Nach Bären-Attacke beim Dreh: Jetzt spricht Dokumentarfilmer
- Kuriose Worte nach brutaler Attacke: 'Dem Bären geht es gut'
Via Instagram erzählt er nun: „Ich bin fast dankbar für dieses Erlebnis!". Wenn er heute davon erzähle, sehe er sich priviligiert. „Ich bin vielleicht der einzige Mensch auf der Welt, der einen Bären-Angriff überlebt hat und noch vernünftig davon erzählen kann.“, so Kieling. Laut dem Tierfilmer würden 18 von 24 Bären-Angriffe in dieser Region tödlich enden.
"Nur ein Schlag und ein Biss und alles flog durch die Gegend"
Zum Angriff sei es gekommen, nachdem er sich leise gegen den Wind an den Bären angepirscht hatte. Das Wildtier hätte ihn so gar nicht wittern oder hören sollen. Als der Bär dann rund sechs Meter vor ihm stand und angreifen wollte, rammte der Tierfilmer sein Kamera-Stativ in das Maul des Tiers. Der Abwehrversuch blieb ohne Erfolg. „Nur ein Schlag und ein Biss und alles flog durch die Gegend.", erzählt Kieling.
Nicht ohnmächtig werden
Der entscheidende Faktor für das Überleben? "Ich konnte meinen Hals schützen, als er auf mir lag. Hätte er den erwischt, dann wäre es das gewesen", so Kieling. "Die Kunst bestand darin, nicht ohnmächtig zu werden vor Schmerzen." Wäre er ohnmächtig geworden, hätte ihn der Bär umgedreht und ihm in den Hals gebissen.
Ein weiterer wichtiger Faktor für den "glimpflichen" Ausgang des Bären-Angriffs, war, dass Kieling nicht zu schreien begann. "Wenn Bären untereinander kämpfen, reagieren sie sich schnell ab. Wenn einer sich unterwirft, lässt der andere schnell von ihm ab. Das war mein Glück."
Bär hat keinerlei Schuld
"Ich habe mich nicht richtig verhalten. Ich war zu still im Wald", nimmt Kieling die Schuld auf sich. Der Bär habe nichts falsch gemacht und keinerlei Schuld. Wer in Bären-Gebiet unterwegs ist, sollte sich möglichst laut unterhalten und Geräusche machen. "Selbst eine Mutter mit ihren Jungen wird sich aus dem Staub machen und Konfrontationen mit uns Menschen aus dem Weg gehen", erklärt der Tierfilmer.
Sollte er dem Bären noch einmal begegnen, würde er ihn diesmal nicht attackieren, ist sich Kieling sicher. "Er wüsste sofort, dass ich mich unterworfen habe, würde mich in Ruhe lassen.“