Peta schlägt Alarm
Tierquälerei in Vietnam: Schlangen lebendig gehäutet
02.03.2021
Laut Tierschutzorganisation Peta werden Schlangen in Vietnam gehäutet, ausgeweidet und mit Luftkompressoren "aufgeblasen" - während sie noch leben.
Auf Reptilienfarmen in Vietnam werden Schlangen nach Angaben der Tierschutzorganisation Peta von innen mit Luft aufgeblasen und dann teilweise bei lebendigem Leib gehäutet. Die grausame Technik, die Peta auf Videos und Fotos dokumentiert hat, dient dazu, möglichst viel Schlangenhaut für die Lederindustrie zu gewinnen. "Peta hat herausgefunden, dass eine Farm in Vietnam, die Schlangenhaut für die globale Lederindustrie liefert, Schlangen schrecklichen Grausamkeiten aussetzt."
Mit Luftkompressor "aufgeblasen" - während Schlange noch lebt
Das teilte Peta-Sprecherin Nirali Shah in einem Schreiben am Dienstag mit. Den Tieren würden Mund und Anus mit Klebeband versiegelt. Anschließend würden sie mit einem Luftkompressor "aufgeblasen". "Dies führt zu extremen Schmerzen, das Herz wird gequetscht und das Kreislauf- und Nervensystem stehen unter furchtbarem Stress", sagte Shah. Ein ähnliches Verfahren werde auch bei Krokodilen angewendet.
Ein Video zeigt einen Arbeiter, der auf dem aufgeblasenen Körper einer Python steht. In einer anderen Einstellung ist zu sehen, dass sich der Schwanz der Schlange noch bewegt. Die Vitalfunktionen der Tiere würden vor dem Häuten und Ausweiden nicht überprüft, hieß es. Die Reptilien werden nach Angaben von Peta in kleinen Käfigen gehalten und nicht tierärztlich versorgt.
2.000 tote Pythons
In einer einzigen Reptilienfarm könnten pro Jahr bis zu 2.000 Pythons getötet werden. Ihre Haut gehe auf den internationalen Markt, um daraus etwa Handtaschen, Stiefel oder Gürtel herzustellen. Laut eines Berichts des Internationalen Handelszentrum (ITC) von 2016 gibt es in Vietnam fast 500 registrierte Python-Farmen. Bereits damals hieß es, dass das Aufblasen von Schlangen eine verbreitete Praxis in dem Land am Mekong sei.
Vietnam schon länger wegen Tierquälerei in Kritik
Vietnam steht seit Jahren wegen seiner grausamen Behandlung von Schlangen und Krokodilen in der Kritik. Die Organisation Animals Asia hatte 2014 über das "Snake Village" in Hanoi berichtet, eine Touristenattraktion für Menschen aus aller Welt.
Delikatesse: Noch schlagende Schlangenherzen
Dort können Urlauber nicht nur Schlangenfleisch probieren, sondern auch Schlangenblut trinken und noch schlagende Schlangenherzen essen. Animals Asia warnte, dass solche Restaurants auch wilde Tiere fangen würden und so das Überleben gefährdeter Schlangenarten bedrohten.