Letzter Funkspruch
Tragödie im Atlantik: U-Boot-Besatzung der 'Titan' ahnungslos in den Tod gestürzt
17.09.2024Kurz bevor das U-Boot „Titan“ auf tragische Weise im Atlantik implodierte, ahnte niemand an Bord das drohende Unglück.
Niemand konnte vorhersehen, dass die Katastrophe unmittelbar bevorstand. Kurz bevor das kleine U-Boot „Titan“ im Atlantik vor einem Jahr implodierte, hatte die Crew noch keinen Anlass zur Sorge. Dies wurde am Montag während einer Anhörung zu dem Unglück bekannt, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen. Eine der letzten Nachrichten der Besatzung lautete: „Alles gut hier“. Diese Information wurde von der US-Küstenwache im Rahmen einer Rekonstruktion des Unglücks veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das U-Boot auf dem Weg zum Wrack der Titanic.
- Bug-Reling weg: "Titanic" fällt auseinander
- Unglück von Titanic-U-Boot: 50-Millionen-Dollar-Klage
- "Titanic"-Produzent Jon Landau ist gestorben
Die „Titan“ stand in regelmäßigem Kontakt mit dem Begleitschiff „Polar Prince“, das als Basis an der Wasseroberfläche diente. Beide Parteien tauschten Informationen über die Tiefe und das Gewicht des U-Boots aus. Mehrmals fragte die „Polar Prince“, ob die „Titan“ das frühere Forschungsschiff noch auf dem Display erkennen könne. Schließlich funkte das U-Boot zurück: „Alles gut hier.“
Während der Anhörung gab auch Tony Nissen, ehemaliger Technik-Chef von „OceanGate“, seine Aussage ab. Er berichtete, dass er von der Firma unter Druck gesetzt worden sei, die „Titan“ trotz Bedenken ins Wasser zu bringen. 2019 wurde er entlassen, nachdem er die Genehmigung für eine Titanic-Expedition verweigert hatte. Nissen erklärte, er habe seinem Chef, Stockton Rush, gesagt, dass die „Titan“ „nicht so funktionierte, wie wir dachten“. Als Rush ihn überreden wollte, an dem Tauchgang teilzunehmen, antwortete Nissen: „Ich steige da nicht ein.“ Seine Bedenken erwiesen sich als berechtigt.
Großes Aufsehen
Das Verschwinden der „Titan“ hatte weltweit für großes Aufsehen gesorgt. Tagelang gab es nach dem Verlust des Kontakts keine Spur des U-Boots, bis schließlich Trümmerteile entdeckt wurden. Zu diesem Zeitpunkt wurde klar, dass die fünfköpfige Besatzung in den Tiefen des Atlantiks ums Leben gekommen war. In 3800 Metern Tiefe zerbarst das U-Boot plötzlich unter dem enormen Druck, obwohl es in den zwei Jahren zuvor stets ohne Zwischenfälle funktioniert hatte.
Die tragische Expedition kostete fünf Menschen das Leben: den Milliardär Hamish Harding (58), den Tiefseeforscher Paul-Henry Nargeolet (77), den Geschäftsmann Shahzada Dawood (48) und dessen Sohn Suleman (19) sowie „OceanGate“-Gründer Stockton Rush (61), dessen Unternehmen die Fahrt zum Wrack der Titanic organisiert hatte.