Schweigegeld-Prozess

Trump zittert in New York vor Urteil

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Schicksalsmomente für Donald Trump!

Kurz vor 9:30 Uhr Ortszeit betrat der Ex-Präsident und neuerliche White-House-Bewerber Gerichtssaal 1530 im Strafgericht in Lower Manhattan. Er sondierte die Sitzreihen mit Reportern, posierte mit ernstem, entschlossenem Blick für die Fotografen. Dann ging es um nichts weniger als eine mögliche Verurteilung – und einen fortan dauerhaften Status als „verurteilter Verbrecher“.

Im Strafprozess wegen einer 130.000-Dollar-Schweigegeldzahlung an Pornostar Stormy Daniels, die über eine Sexnacht mit Trump aussagte, buhlten Anklage und Verteidigung um die Gunst der 12 Geschworenen – der „Jury“ aus sieben Männern und fünf Frauen, die letztendlich in dem Sensationsprozess bei 34 Anklagepunkten über „schuldig“ oder „unschuldig“ entscheiden müssen.
Bange Momente für Trump. Seine persönliche und politische Zukunft steht am Spiel.

Bei einem „Guilty“ droht sogar die Haft – auch wenn eine Bewährungsstrafe wahrscheinlich ist. Im Wahlkampf aber könnte es Trump genug Stimmen kosten, um neuerlich gegen den Demokraten Joe Biden im Duell ums Oval Office zu scheitern. In jüngsten Umfragen gaben rund 20 Prozent der wichtigen Wechselwähler an, im Fall einer Verurteilung nicht für den Republikaber wählen zu wollen.

Höhepunkt des Justiz-Dramas

Die Schluss-Plädoyers am Dienstag galten als Höhepunkt des mitunter dramatischen, bereits sechswöchigen Justiz-Dramas. Davor hatte Stormys Sexbeichte, die Erzählungen von Tabloid-König David Pecker, wie er für Trump peinliche Sexstorys begrub, das Überführen des Kronzeugen Michael Cohen der Lüge im Zeugenstand, soweit das Räumen des Saales durch Richter Juan Merchan nach dem provokanten Verhalten eines Zeugen für Aufregung gesorgt. Anklage und Vereidigung hatten jetzt nochmals die Gelegenheit für letzte Appelle.

Die Staatsanwaltschaft wollte den komplexen Fall nochmals zusammenfassen: Trump habe die Fäden gezogen, als sein Anwalt Cohen dem Pornostar die Schweigesumme überwies. Er soll laut Anklage auch Bescheid gewusst haben, dass das Zurückzahlen eines mit 420.000 Dollar aufgeblähten Betrags verschleiert werden sollte, durch 12 monatliche 35.000-Dollar-Schecks an Cohen. Es sollen dabei Geschäftsunterlagen gefälscht worden sein, da als Zahlungszweck „Anwaltskosten“ angegeben wurden. Um daraus ein Verbrechen zu machen, muss die Jury aber auch mit den Klägern übereinstimmen, dass durch den dubiosen Schweigedeal weitere Verbrechen ermöglicht wurden (hier war bisher vage von Wahlgesetzen die Rede).

Trumps hochkarätiges Anwaltsteam jedoch behauptete bisher, es gebe keine Beweise für eine Dokumenten-Fälschung und keine Indizien, dass Trump die Fäden zog. Sie demolierten den wichtigsten Zeugen, Cohen, im Zeugenstand als Lügner und Dieb, der durch seinen Hass auf Trump Millionen scheffelte. Sein Motiv: Ein Trump-Schuldspruch würde seine Geschäfte weiter ankurbeln.Danach wird die „Jury“ am Zug sein. Eines war schon davor klar: Trump gefiel es gar nicht, keine Kontrolle über die Geschehnisse zu haben...

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