Amsterdam-Unglück
Turbulenzen als Absturzursache?
01.03.2009
Die türkische Pilotenvereinigung vermutet, dass Turbulenzen Schuld sein könnten am Absturz einer Turkish Airlines-Maschine in Amsterdam.
Nach dem Absturz einer Passagiermaschine der Turkish Airlines vermutet die türkische Pilotenvereinigung (Talpa) Turbulenzen eines kurz vorher gelandeten Flugzeugs als Ursache des Unglücks. Nur etwa zwei Minuten vor der türkischen Boeing 737 sei eine Boeing 757 gelandet, erklärten Spitzenvertreter der Organisation am Freitag in Istanbul. Der Abstand zwischen den Flugzeugen sei möglicherweise zu gering gewesen. Der Tower habe den türkischen Piloten auf die Gefahr erheblicher Turbulenzen hinweisen müssen.
"Nationale Frage" der Türkei
Talpa-Generalsekretär
Savas Sen erklärte das Ergebnis der Untersuchungen zu einer "nationalen
Frage" der Türkei. Aus dem Ausland werde versucht, die türkischen Piloten
schlechtzumachen. Talpa ist der Verein der Türkischen Luftverkehrspiloten.
Sen arbeitet für Turkish Airlines.
Die Boeing 737 der Turkish Airlines war am Mittwoch beim Landeanflug auf den Airport Amsterdam-Schiphol abgestürzt. Dabei waren neun Menschen getötet und 86 verletzt worden. Unter den Toten sind mindestens zwei Angestellte des US-Flugzeugbauers Boeing. Ein weiterer Boeing-Angestellter an Bord des Unglücksflugzeugs ist verletzt worden und liegt noch in Krankenhaus.
Bei dem Absturz sind vier US-Amerikaner und fünf Türken getötet worden. Insgesamt waren sechs US-Bürger an Bord. Unter den Überlebenden ist auch ein Deutscher.
Rätsel um Passagierliste
Zu den Rätseln des Fluges 1951 der
Turkish Airlines von Istanbul nach Amsterdam gehört bisher, dass 134
Menschen auf der Passagierliste standen, tatsächlich aber 135 an Bord waren.
Wie die Behörden in Schiphol erklärten, gab es dafür zunächst keine
eindeutige Erklärung.
Fiel wie ein Stein
Ein offizielles Zwischenergebnis der
Ermittlungen ist nicht vor Sonntag zu erwarten. Dennoch äußerten Experten
sich in Medieninterviews zu möglichen Ursachen des plötzlichen Absturzes der
Boeing 737-800. Augenzeugen hatten berichtet, dass die Maschine aus knapp
100 Metern Höhe plötzlich "mit dem Heck zuerst wie ein Stein
vom Himmel fiel".