Flüge umgeleitet

Ukraine und Russland überzogen einander erneut mit Drohnenangriffen

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Die Ukraine und Russland haben einander erneut mit Drohnenangriffen überzogen. Die Ukraine meldete am Sonntag insgesamt 145 russische Drohnen in einer Nacht. 

Das sei ein Rekord im seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg, teilte die Flugabwehr mit. Umgekehrt überzog auch die Ukraine Russland mit dem bisher wohl massivsten Drohnenangriff. Mindestens 34 der Fluggeräte nahmen am Sonntag nach russischen Angaben Kurs auf die Hauptstadt Moskau.

Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass 70 ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt worden seien, davon in den Morgenstunden allein 34 im Moskauer Gebiet. Ziele lagen in den Moskauer Bezirken Ramenskoje und Kolomenski sowie in der Stadt Domodedowo, wo sich einer der größten Flughäfen der Hauptstadt befindet, wie Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin mitteilte. Flüge von drei großen Flughäfen der Stadt mussten umgeleitet werden, mindestens eine Person wurde verletzt.

62 russische Drohnen abgeschossen

Die Ukraine konnte nach eigenen Angaben in der Nacht auf Sonntag 62 russische Drohnen abschießen. Insgesamt habe Russland mit 145 Drohnen angegriffen. 67 seien von den Radarschirmen verschwunden, weitere zehn in Richtung Russland, Moldau und Belarus weitergeflogen. Im ukrainischen Hafen Odessa wurden durch die Angriffe nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen verletzt. Zudem gab es Sachschäden. "Garagen mit Autos und Eigentum standen in Flammen, Wohnhäuser und Geschäfte wurden beschädigt", berichteten die lokalen Behörden.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte Sonntag früh: "Ein Versuch des Kiewer Regimes, mit Flugzeugdrohnen einen Terroranschlag auf dem Territorium der Russischen Föderation durchzuführen, wurde vereitelt." Berichte über Schäden lagen zunächst nicht vor. Die föderale Luftverkehrsbehörde teilte aber mit, dass die Flughäfen Domodedowo, Scheremetjewo und Schukowo Flüge umgeleitet hätten. Die Flughäfen konnten ihren Betrieb dann kurze Zeit später wieder aufnehmen, wie die Luftfahrtbehörde Rosawiazija weiter mitteilte. Moskau und die umliegende Region mit mindestens 21 Millionen Einwohnern zählt zu den größten Metropolregionen Europas.

45 Kilometer entfernt vom Kreml

Der Bezirk Ramenskoje etwa 45 Kilometer südöstlich des Kremls wurde zuletzt im September angegriffen. Der Angriff galt damals als der bisher größte auf die russische Hauptstadt, 20 Drohnen wurden von russischen Luftabwehreinheiten zerstört. Beobachter sehen derzeit eine neue Phase des Kriegs, der sich mittlerweile auf die Luft fokussiert. Im Osten der Ukraine verbuchen russische Einheiten weiterhin Erfolge. Für die Ukraine könnte sich das Blatt weiterhin zum Negativen wenden, auch mit Blick darauf, dass der US-Republikaner Donald Trump die Präsidentschaftswahl vergangene Woche gewonnen hat.

Trump hatte im Wahlkampf erklärt, er könne den Krieg binnen 24 Stunden beenden, was zwangsläufig wohl mit Gebietsverlusten der Ukraine einhergehen würde. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gratulierte Trump zu dessen Wahlsieg. Bei dem Telefonat schaltete sich laut Medienberichten auch Tesla-Chef und Trump-Unterstützer Elon Musk ein. Musk ist auch Eigentümer von SpaceX, das mit seiner Starlink-Satellitenkommunikation für den Abwehrkampf der Ukraine von entscheidender Bedeutung ist.

Drohnen immer wichtiger

Drohnen werden im Kriegsgeschehen immer wichtiger. Die Regierungen in Moskau und Kiew versuchen gleichermaßen, neue Drohnen zu kaufen und zu entwickeln, sie auf innovative Weise einzusetzen und neue Wege zu finden, die Fluggeräte zu zerstören. Die Ukraine klagt darüber, dass Drohnen bisher meist mit nur teurem Material bekämpft werden können. Zudem verlangen die ukrainischen Streitkräfte, dass sie angreifende Drohnen bereits über russischem Gebiet zerstören können.

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