Nahost

UNO kritisiert Israel für tödliche Angriff auf UN-Gebäude

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Die UNO hat die israelische Armee für den tödlichen Angriff auf ein UN-Gebäude im Zentrum des Gazastreifens verantwortlich gemacht. 

Nach derzeitigem Informationsstand sei der UN-Komplex in der Stadt Deir al-Balah am vergangenen Mittwoch von einem "israelischen Panzer" beschossen worden, erklärte am Montag der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric.

Reduziertes Personal in Gaza

Die Vereinten Nationen hätten beschlossen, vorläufig ihr Personal in dem Palästinensergebiet zu reduzieren. Die UNO hatte am vergangenen Mittwoch mitgeteilt, bei dem Angriff auf das Gebäude in Deir al-Balah sei ein bulgarischer Angestellter des UN-Büros für Projektdienste (UNOPS) durch einen Sprengsatz getötet worden. Sechs weitere UNO-Mitarbeiter, unter ihnen zwei Franzosen sowie Angestellte aus Moldawien, Nordmazedonien, Großbritannien und ein Palästinenser, wurden schwer verletzt.

Der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz hatte den Beschuss ebenfalls der israelischen Armee angelastet. Die Armee bestritt, den UN-Standort angegriffen zu haben.

Luftangriffe wieder aufgenommen

Israel hatte am vergangenen Dienstag seine massiven Luftangriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen wieder aufgenommen, wo zuvor eine zwischen beiden Seiten vereinbarte Waffenruhe gegolten hatte. Am Mittwoch startete die israelische Armee zudem einen neuen Bodeneinsatz in dem Palästinensergebiet.

Israel will mit seiner Offensive nach eigenen Angaben den Druck auf die islamistische Palästinenserorganisation Hamas erhöhen, um die von ihr noch immer festgehaltenen Geiseln freizubekommen.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den brutalen Überfall der Hamas und mit ihr verbündeter Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Seit dem 19. Jänner galt eine Waffenruhe, die erste Phase des dazu mit Hilfe internationaler Vermittler geschlossenen Abkommens lief am 1. März aus. Eine Einigung über die zweite Phase konnte bisher nicht erzielt werden.

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