Die beiden weiblichen, indonesischen Hausangestellten mussten für einen Hungerlohn arbeiten und wurden für Nichtigkeiten hart bestraft.
Ein Geschworenengericht im US-Staat New York hat am Montag ein Ehepaar wegen Versklavung und Misshandlung von zwei indonesischen Hausangestellten schuldig gesprochen. Dem Paar im Alter von 45 und 51 Jahren, das ein Parfümunternehmen betreibt und vier Kinder hat, drohen bis zu 40 Jahre Haft. Die Staatsanwaltschaft sprach von einem Fall von "moderner Sklaverei". Den Angaben zufolge mussten die beiden Hausangestellten täglich 18 Stunden und länger für 100 beziehungsweise 150 Dollar (69 und 104 Euro) arbeiten.
Sie seien für Nichtigkeiten hart bestraft worden, zum Teil sei die Strafe in Folter ausgeartet. Die Frauen seien mit Besen sowie Schirmen geschlagen und mit Messern verletzt worden. Wiederholt seien sie zum Treppensteigen oder zum Duschen mit eiskalten Wasser gezwungen worden. Vorgeworfen worden sei ihnen beispielsweise, sie hätten verschlafen oder aus Mistkübeln Nahrungsmittel gestohlen, weil sie wenig zu essen bekamen. Beide Frauen sagten aus, sie hätten auf Matten in der Küche schlafen müssen. Das Martyrium der Indonesierinnen endete, als eine von ihnen fliehen konnte.
Die Verteidigung des Ehepaars kündigte an, Rechtsmittel gegen den Schuldspruch einlegen zu wollen. Nach ihrer Darstellung erfanden die Frauen die Vorwürfe, um lukrativeren Beschäftigungen nachgehen zu können. Die Angeklagte und eine ihrer Töchter brachen nach der Verlesung des Schuldspruchs im Gerichtssaal in Central Islip zusammen und wurden in ein Krankenhaus gebracht. Der Richter vertagte die weitere Urteilsverkündung daraufhin bis Dienstag.