Mindestens fünf Tote
US-Kraftwerk fliegt in die Luft
08.02.2010
Ein Terrorakt wird ausgeschlossen. Die Opferzahl könnte noch anwachsen.
Bei der Explosion in einem neuen Elektrizitätswerk im US-Bundesstaat Connecticut sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Zwölf weitere seien am Sonntag bei dem Unglück während eines Versuchs an einer Gasleitung verletzt worden, sagte der Bürgermeister von Middletown, Sebastian Giuliano. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass durch die Kilometer weit spürbare Explosion weitere Opfer verschüttet wurden.
Bis zu 50 Tote vermutet
Das Unglück habe sich während eines
Versuchs an einer Gasleitung ereignet, führte Bürgermeister Giuliano bei
einer Pressekonferenz aus. Einen Terrorakt schloss er aus. Ein Vertreter der
Feuerwehr gab an, er könne nicht sagen, wie viele Menschen noch unter den
Trümmern der Anlage verschüttet sein könnten. In dem Werk, dessen Eröffnung
in den kommenden Wochen geplant war, sollten 620 Megawatt Strom mit
Gasturbinen erzeugt werden.
Lange hatte Unklarheit über die Zahl der Opfer geherrscht. Ein Sprecher des Middlesex-Krankenhauses in Middletown hatte gesagt, bei dem Unglück könnten bis zu 50 Menschen ums Leben gekommen sein. Ein Augenzeuge berichtete, nach dem Unglück seien "überall Menschen" gelegen. Dutzende Rettungskräfte und etwa 20 Krankenwagen waren auf dem Werksgelände im Einsatz. Ein Krisenzentrum wurde eingerichtet, um die Rettungsarbeiten zu koordinieren. Die Polizei sperrte den Unglücksort weiträumig ab.
Fensterscheiben zerstört
Die Explosion ereignete sich kurz
vor 11.30 Uhr Ortszeit (17.30 Uhr MEZ) in der Anlage "Kleen Energy". Sie
liegt am Connecticut River in den Außenbezirken von der rund 170 Kilometer
nordöstlich von New York gelegenen Stadt Middletown, in der 43.000 Menschen
leben. Über dem Werk stieg nach dem Unglück eine dichte, dunkelgraue
Rauchwolke auf.
Ein Augenzeuge berichtete, die Explosion habe mehrere Fensterscheiben in den umliegenden Häusern zerstört. Mike Woronoff, ein weiterer Augenzeuge, sagte der Nachrichtenagentur AFP, er sei während der Explosion drei Kilometer von dem Elektrizitätswerk entfernt gewesen. "Ich habe gespürt, wie alles wackelte", sagte er. Freunde, die mehr als 20 Kilometer entfernt wohnten, hätten ihm am Telefon gesagt, sie hätten die Explosion dort ebenfalls gehört.