Überlebt
US-Tornado wirbelte Baby 100 Meter durch die Luft
08.02.2008
Zwei Tage nach der tödlichen Tornado-Serie im Süden der USA mit mehr als 50 Todesopfern ist ein Baby lebend geborgen worden.
Die Rettungskräfte dachten zunächst, es sei eine Puppe. Dann fing der kleine Körper an sich zu bewegen. Nach Medienberichten vom Freitag wurde der elf Monate alte Kyson Stowell am Donnerstag (Ortszeit) auf einem mit Trümmern übersäten Feld bei Castalian Springs in Tennessee gefunden.
Schlamm dämpfte Aufprall
Er lag mit seinem Gesicht im
Schlamm ungefähr 100 Meter von der Stelle entfernt, an der einst sein
Elternhaus gestanden hatte. Der kleine Kyson war bis auf ein paar Kratzer
und kleine Schnittwunden unverletzt geblieben. Die Mutter des Buben kam bei
dem Wirbelsturm ums Leben.
(c) AP
Dutzende Tornados waren über mehrere Bundesstaaten hinweggezogen und hatten mindestens 55 Menschenleben gefordert. Mehrere hundert Einwohner wurden verletzt. Die Stürme hinterließen Verwüstungen auf einem Gebiet von 500 Quadratkilometern. Die Suche nach möglichen weiteren Opfern dauerte am Freitag noch an.
Baby lag inmitten von Spielzeug
Auch das Feld bei Castalian
Springs war schon durchkämmt und die Hoffnung auf die Entdeckung von
Überlebenden praktisch aufgegeben worden, als ein Feuerwehrmann dann
überraschend auf den kleinen Kyson stieß. Er lag inmitten von Spielzeug und
wurde daher auch zunächst für eines gehalten. "Er lag
bewegungslos da (...), und dann hat er plötzlich geatmet und fing an zu
weinen", zitierten Medien den Retter des Kleinen, David Harmon.
Das Haus der Familie war wie andere Gebäude in der Umgebung durch die Luft gewirbelt und zerstört worden. Harmon vermutet, dass Kyson beinahe unverletzt überlebte, weil er auf etwas Weiches fiel oder ihn der schlammige Untergrund abfederte. "Es ist ein Wunder", sagte Großvater Doug Stowell. "Gott hat Kyson beschützt." In einer nahe gelegenen Notunterkunft sprach der Geistliche Doyle Farrell in einer Andacht von einem Zeichen der Hoffnung und einer Erinnerung daran, "dass man niemals aufgeben darf, auch nicht inmitten eines Sturms".