Amanda Knox soll von der Polizei geschlagen worden sein, behauptet ihr Vater.
Der Vater von Amanda Knox, Kurt Knox, erhob schwere Vorwürfe gegen die Justiz in Italien. Seine Tochter sei von der Polizei misshandelt worden. "Amanda ist noch nie so verängstigt gewesen wie während des Verhörs durch die italienische Polizei. Sie ist geschlagen worden. Die Polizei wollte sie terrorisieren. Die Polizei hatte einen enormen Druck auf sich lasten, man wollte um jeden Preis einen Schuldigen finden. Und Amanda war die richtige Person für ihre Theorie", so Kurt Knox laut italienischen Medien. Der Prozess habe die Familie Millionen von Dollar gekostet. "Uns droht der Verlust unseres Hauses", berichtete Knox nach Angaben italienischer Medien. Doch wichtig sei jetzt der Freispruch seiner Tochter, die sich nun nach vierjähriger Gefangenschaft erholen müsse. Amanda soll demnächst von einem Psychologen betreut werden.
Nach dem Freispruch von Knox und ihrem Ex-Freund Raffaele Sollecito will der einzige Verurteilte im Mordfall der Austauschstudentin Meredith Kercher, der gebürtige Ivorer Rudy Guede, einen Antrag auf Wiederaufnahme des Prozesses stellen. "Wenn die beiden unschuldig sind, bin ich es auch. Ich möchte wissen, warum ich als einziger für diesen Fall zahlen muss", sagte Guede laut italienischen Medien. Der Freispruch von Knox und Sollecito habe ihn zutiefst erschüttert. "Nicht einmal, als ich selber verurteilt worden bin, habe ich mich so schlecht gefühlt", so Guede.
Der 25-jährige Guede, der als Adoptivsohn eines italienischen Paares seit seinem sechsten Lebensjahr in der mittelitalienischen Stadt Perugia gelebt hatte, war am 28. Oktober 2008 nach einem Schnellverfahren zu 30 Jahren Haft wegen Mordes an Meredith Kercher verurteilt worden. Nach der Berufung wurde das Strafmaß auf 16 Jahre reduziert. Die Richter urteilten, dass er mit Komplizen die junge Britin bei einem entarteten Sexspiel mit Dutzenden Messerstichen ermordet habe. Nach dem Freispruch von Knox und Sollecito müsse der Fall wieder aufgerollt werden, verlangen jetzt Guedes Verteidiger.
Lachend zeigt sich Knox auf der Rolltreppe.
Sie genießt sichtlich erfreut ihr neues Leben.
Von Rom hob sie Richtung USA ab.
Einen Zwischenstopp legte die Maschine in London ein.
Nach vier Jahren Gefängnis ist der "Eis-Engel" frei.
Am späten Montagabend entschied das Gericht in Perugia, die Mordverdächtige zu enthaften.
Auch ihr Ex-Freund kam frei. Er fuhr zu Verwandten nach Süd-Italien.
Knox flog nach Seattle.
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Amanda Knox' Vater, Curt Knox (l.) mit Familie.
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Amanda Knox' Vater, Curt Knox (l.) mit Familie.
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Amanda Knox' Mutter, Edda Mellas.
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Amanda Knox' Mutter, Edda Mellas.
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Amanda Knox' Vater, Curt Knox (m. hinten) mit Familie.
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Amanda Knox' Vater, Curt Knox (m. hinten) mit Familie.
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Amanda Knox' Mutter, Edda Mellas.
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Amanda Knox' Vater, Curt Knox (m. hinten) mit Familie.
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Amanda Knox' Mutter, Edda Mellas (l.).
Richter: Wahrheit wird nicht ans Licht kommen
Der Präsident des Schwurgerichts von Perugia, Claudio Pratillo Hellmann, bezweifelt, dass jemals Klarheit um die Todesumstände der Britin herrschen wird. "Ich fürchte, dass aus juristischer Sicht die Wahrheit nicht ans Licht kommen wird. Wir können nicht ohne Beweise verurteilen", sagte Pratillo Hellmann im Interview mit der Turiner Tageszeitung "La Stampa".
"Amanda und Raffaele könnten auch für Merediths Tod verantwortlich sein, aber es gibt keine Beweise. Jene, die beim Prozess überprüft worden sind, wurden als unzulänglich bewertet, um die beiden Angeklagten zu verurteilen", meinte der Präsident des Schwurgerichts der mittelitalienischen Stadt Perugia, das Knox am Montagabend freigesprochen hat.
"Amanda und Raffaele sind freigesprochen worden, doch dass ist die Wahrheit, die aus dem Prozess hervorgegangen ist, nicht die reale Wahrheit, die auch anders sein könnte", sagte der Richter. Er wies den Verdacht zurück, dass das Schwurgericht vom riesigen medialen Interesse um den Prozess beeinflusst worden sei.