Zwölf Stunden
Vater und Sohn überlebten eine Nacht im Atlantik
09.09.2008
Ein Amerikaner und sein autistischer Sohn wurden von der Strömung aufs offene Meer gezogen. Sie konnten erst nach 12 Stunden gerettet werden.
Sie trieben eine Nacht hilflos im Atlantik und wussten nicht, ob der jeweils andere noch lebt: Ein 46 Jahre alter Amerikaner und sein zwölfjähriger, autistischer Sohn sind nach zwölf Stunden im offenen Meer vor Floridas Küste gerettet worden. Nach einem CNN-Bericht vom Dienstag wurden Vater und Sohn ins Halifax Medical Center in Daytona Beach gebracht, wo sie gegen Dehydrierung behandelt wurden.
Von Strömung aufs offene Meer gezogen
Walter Marino und
sein Sohn Chris waren am Samstagabend in der Ponce Bucht südlich von Daytona
Beach schwimmen, als der Bub von einer Strömung aufs offene Meer gezogen
wurde. Als er Chris retten wollte, trieb auch Walter Marino weit vom Ufer
weg. Familienangehörige wählten die Notrufnummer, doch ehe die
Rettungskräfte eintrafen, waren die beiden verschwunden.
Fünf Kilometer Entfernung
Mit Hubschraubern, Booten und
anderen privaten Wasserfahrzeugen suchte die Küstenwache nach den
Vermissten, doch mit Einbruch der Dunkelheit wurde die Suche auf
Sonntagmorgen vertagt. "Wir trieben im Meer und warteten, dass Hilfe
kommt", beschrieb Walter Marino die angsterfüllten Stunden. Sein Sohn
schwamm weit von ihm entfernt, und er konnte ihn nicht sehen. Aber der Bub
hielt sich tapfer über Wasser. Ein Rettungsboot der Samariter fand Walter
Marino schließlich am Sonntag um 7.30 Uhr. Chris wurde erst zwei Stunden
später aus dem Wasser geholt. Der Zwölfjährige trieb knapp fünf Kilometer
von seinem Vater entfernt im Meer.
Beeindruckende Leistung
"Gott segne die Küstenwache",
sagte Walter Marino, als er in Sicherheit war. Die Retter gaben das
Kompliment an Walters autistischen Sohn zurück: "Dieses Kind ist
ein unglaubliches Kind", sagte ein Rettungsschwimmer über Chris' enorme
Willenskraft. "Zwölf Stunden im Wasser zu strampeln - ich glaube nicht,
dass ich das könnte."
Foto (c) AP