Anschläge in D

Vermummte greifen Polizei und BKA an

04.12.2009

In Berlin und Hamburg gingen mehrere Streifenwagen in Flammen auf.

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© dpa
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Mutmaßliche Linksextremisten haben in Deutschland auf das Bundeskanzleramt und die Berliner Außenstelle des Bundeskriminalamtes (BKA) Anschläge mit Farbbeuteln und Brandflaschen verübt. Auch Büros von zwei Bundestagsabgeordneten wurden attackiert. Bekennerschreiben richteten sich gegen die deutsche Klimapolitik und den Bundeswehreinsatz in Afghanistan. Verletzt wurde niemand, teilte die Polizei am Freitag mit. Der Bundestag hatte am Donnerstag mit breiter Mehrheit einer Verlängerung des Bundeswehr-Einsatzes in Afghanistan zugestimmt.

Polizeiwache brannte
Gegen das Kanzleramt flogen mit blauer, gelber und roter Farbe gefüllte Weihnachtskugeln. Auf das BKA-Gebäude im Berliner Stadtteil Treptow wurden gegen 2.30 Uhr morgens drei Molotowcocktails sowie mehrere mit Farbe gefüllte Flaschen und Steine geschleudert.

In Hamburg war bereits am Donnerstagabend eine Polizeiwache im Schanzenviertel von Vermummten angegriffen worden. Sie hatten mit Steinen mehrere Fensterscheiben eingeworfen und vor dem Polizeikommissariat 16 zwei Streifenwagen in Brand gesetzt. Am Freitagmorgen wurden dann im Stadtteil Hammerbrook zwei Dienstfahrzeuge des Zolls angezündet, wie ein Polizeisprecher berichtete.

Flammen gelöscht
In Berlin waren die Täter nicht auf das BKA-Gelände vorgedrungen, sondern hatten die Brandsätze von der Rückseite der Außenstelle geworfen. Der Schaden hielt sich in Grenzen, da Sicherheitskräfte die Flammen rasch löschen konnten. Auf ihrer Flucht verstreuten die Brandstifter sogenannte Krähenfüße, um eine Verfolgung durch Polizeifahrzeuge zu erschweren. Die eisernen Stifte können Reifen zerstechen. Das BKA hat seinen Hauptsitz im hessischen Wiesbaden, die Berliner Außenstelle wurde 2005 in Betrieb genommen.

Der Hamburger SPD-Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Olaf Scholz sagte, es sei erschreckend, dass sich Straftäter trauten, eine Polizeiwache anzugreifen. "Das sind Vorfälle, die wir aus Hamburg wie aus ganz Deutschland bisher nicht kennen." Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) rief die in Bremen tagende Innenministerkonferenz auf, rasch auf die Anschläge zu reagieren.

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