Missbrauch vertuscht

Verurteilter Erzbischof muss nicht ins Gefängnis

14.08.2018

Der 67-Jährige muss seine Strafe nicht im Gefängnis verbüßen.

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Der ehemalige australische Erzbischof Philip Wilson kommt nach seiner Verurteilung in einem Missbrauchsskandal um das Gefängnis herum. Ein Gericht in Newcastle entschied am Dienstag, dass der 67-Jährige seine zwölfmonatige Haftstrafe in Hausarrest absitzen darf. Wilson war bis zu seinem Rücktritt im vergangenen Monat Erzbischof der australischen Millionenmetropole Adelaide.
 
Der Geistliche war im Mai schuldig gesprochen worden, den mehrmaligen Missbrauch zweier Ministranten durch einen pädophilen Priester in den 1970er-Jahren vertuscht zu haben. Erst nach massivem Druck aus Gesellschaft und Politik erklärte Wilson seinen Rücktritt. Gegen das Urteil hat er Berufung eingelegt. Seinen Hausarrest muss er nun im Haus seiner Schwester in Newcastle verbüßen.
 
Australiens katholische Kirche steht wegen Zehntausender Missbrauchsfälle seit Jahren im Kreuzfeuer der Kritik. Demnächst muss sich auch der australische Kurienkardinal George Pell wegen Missbrauchsvorwürfen aus früheren Jahren vor Gericht verantworten. Als Finanzchef des Vatikans ist der 77-Jährige die inoffizielle Nummer drei des Kirchenstaats. Pell hat sich beurlauben lassen, um sich besser verteidigen zu können.
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